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Die Binäruhr

Allgemein

Die Binäruhr

letzten Samstag weckte uns die Sonne. Meine Frau schlug vor, in der Stadt in einem hübschen Café zu frühstücken und noch einen kleinen Bummel zu machen. Gesagt, getan. Im Café war es gemütlich. Aber der kleine Bummel entpuppte sich als ausgedehnte EinkaufsTortur durch sämtliche Boutiquen und Kaufhäuser. Und das Frühstück sollte mich offenbar nur in die Stadt locken, um als Geld- und Packesel zu dienen. Nach zwei Stunden ließ ich mich erschöpft auf eine Bank fallen, am Rand eines kleinen Platzes mitten in der Einkaufsstraße. „Ich gehe keinen Schritt weiter“, sagte ich, fest entschlossen, nie wieder einen Laden zu betreten. Doch anscheinend hatte meine Frau ihre Einkäufe erledigt, denn sie widersprach nicht und setzte sich zu mir. Nach einer Weile fiel mein Blick auf eine Pyramide aus Edelstahl, die in der Mitte des Platzes stand. Sie war mehrere Meter hoch und hatte eine dreieckige Grundfläche. Auf der uns zugewandten Seite waren etliche runde rote Lampen in das Blech eingelassen, von denen einige leuchteten. Nach kurzer Zeit erloschen ein paar davon, dafür leuchtete aber eine andere Lampe auf. „Was könnte das sein?“ , fragte ich. „Moderne Kunst“, vermutete meine Frau. „Das glaube ich nicht“, sagte ich und stand auf, um die Pyramide näher zu betrachten. Auf einer Seite war ein kleines Schild angebracht. Es verriet, dass die Pyramide eine Binäruhr sei, die der Bonner Physiker Jörg Pretz erfunden habe. Darunter stand eine Erklärung ihrer Funktionsweise. Ich ging zu meiner Frau zurück und berichtete ihr: „Die oberste Lampe bedeutet sechs Stunden, die beiden Lampen in der Reihe darunter stehen für jeweils zwei Stunden, die Lampen in der dritten Reihe für jeweils eine halbe Stunde, die in der vierten Reihe für jeweils sechs Minuten und die in der letzten Reihe für je eine Minute. Die aktuelle Uhrzeit erhält man, in dem man die Werte der leuchtenden Lampen zusammenzählt.“ Wir schauten auf die Pyramide, und meine Frau begann zu rechnen: „6 Stunden plus 2 Stunden plus 2 Stunden plus 30 Minuten plus 6 Minuten plus 1 Minute plus 1 Minute plus 1 Minute – gleich 10.39 Uhr.“ Ich überprüfte das mit meiner Armbanduhr – es stimmte genau. „Die Uhr ist eine Schnapsidee! Auf so was kann doch nur ein Mann kommen. Wenn ich auf eine gewöhnliche Zeigeruhr blicke, weiß ich sofort, wie spät es ist und muss nicht erst rechnen“, war das vernichtende Urteil meiner Frau. Mir gefiel die Uhr sehr gut – aber viele Ehejahre hatten mich gelehrt, nicht zu widersprechen. „Außerdem ist die Uhr umweltschädlich“, legte meine Frau nach einer Weile nach. „Wieso das denn?“, fragte ich erstaunt. „Die Uhr hat 15 Lampen, die zwar nicht immer alle leuchten, aber sehr häufig. Und das verbraucht viel Energie.“ Darauf wusste ich nichts zu erwidern, begann mir jedoch zu überlegen, auf welche Gesamtleuchtzeit man käme, wenn man die Leuchtdauern aller 15 Lampen in einem Zeitraum von 12 Stunden zusammenzählen würde. Wissen Sie es?

So machen Sie diesen Monat mit

Teilnehmen kann jeder, außer den Mitarbeitern des Verlags und deren Angehörigen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Schicken Sie bitte Ihre Lösung (ausschließlich!) auf einer Postkarte bis zum 31. Oktober 2009 an:

bild der wissenschaft, Kennwort „Cogito 10|09″

Ernst-Mey-Str. 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen

Die Lösung und die Namen der Gewinner werden im Januar-Heft 2010 auf der Leserbrief-Seite veröffentlicht.

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Zu gewinnen

Unter den Einsendern der richtigen Lösung werden ein Hauptgewinn und fünf Hörbücher ausgelost. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Hauptgewinn ist das Diadem 3,6 x 12 von Zeiss. Das leichte und lichtstarke Fernglas eignet sich sehr gut für unterwegs. Sie können sich damit kulturelle Events nah heranholen, auch wenn Sie nicht in der ersten Reihe sitzen. Und mit dem eleganten Design können Sie sich auch in der Oper sehen lassen. Als Hörbuch verlosen wir „Die 7 Rätsel der Hirnforschung“ von bild der wissenschaft und Komplett-Media. Die CD-ROM führt Sie über eine Stunde lang zu den Hauptfragen der modernen Neurobiologie: Was ist ein Gedanke? Wie entsteht das Bewusstsein? Wie lernen wir? Welchen Sinn haben Träume? Wie altert das Gehirn? Wie kommt es zu Geisteskrankheiten?

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
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Spitz|klet|te  〈f. 19; Bot.〉 Angehörige einer Gattung einhäusiger Korbblüter, deren weibl. Blütenköpfe mit Widerhaken ausgerüstet sind: Xanthium

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