Der Tuberkulose-Bazillus gelangt beim Husten, Sprechen und Niesen in feinsten Tröpfchen nach außen. Um angesteckt zu werden, muss man allerdings längere Zeit ständig von vielen Keimen umgeben sein. Aus diesem Grund sind Menschen besonders gefährdet, die in engen, schlecht gelüfteten Räumen mit an offener Tuberkulose Erkrankten zusammenleben. Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Infizierten bricht die Erkrankung im Laufe des Lebens aus. Es trifft vor allem Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa aufgrund von Mangelernährung oder durch eine genetisch bedingte Anfälligkeit.
Besonders dramatisch ist die Situation dort, wo HIV-Infektion, Aids, Tuberkulose und Medikamentenresistenzen zusammenkommen. Dies zeigte sich im Frühjahr 2006 in Südafrika, wo bei 52 Patienten – die Mehrzahl davon HIV-positiv – eine „ extensiv-resistente Tuberkulose“ („Extensive Drug Resistance“, XDR-TB) rasch tödlich verlief. Mittlerweile ist die XDR-Tuberkulose in mehr als 50 Ländern bekannt. In einigen Ländern gibt es auch vereinzelt Erkrankungen mit XXDR-Tuberkulose, einer extremen Resistenzform: Diese Erreger widerstehen allen verfügbaren Medikamenten.