Sie haben bei der Promotion ein Table-Top-Experiment gewählt. Warum?
Weil ich hier alles selbst machen kann. Ich kenne jede Schraube meines Experiments und bekomme tiefe Einblicke in die Natur mit relativ einfachen Mitteln.
Sie hatten also keine Hilfe?
Doch. Teamwork ist in der Experimentalphysik wichtig. Die Idee zum Experiment und den Atomchip gab es bereits. Ich habe dann mit einem weiteren Doktoranden und einem Diplomanden die ganze Peripherie wie Vakuumanlage, Steuerungselektronik und Laser drum herum gebaut. Wir haben vieles selbst gemacht, sind aber keine Mechaniker. Wenn ich etwas konstruiert habe, gehe ich zu den technischen Zeichnern am Max-Planck-Institut für Quantenoptik und frage sie, ob man das so bauen kann. Das Gleiche gilt für die Elektronik. Standardbauteile wie Spiegel oder optische Schalter kann man heute kaufen, das erleichtert die Sache natürlich.
Hatten Sie nie technische Probleme?
Jede Menge. Immer wieder funktioniert mal etwas nicht. Am schlimmsten sind Geisterfehler: Man sucht zwei Wochen lang nach einem Fehler – und plötzlich ist er weg, ohne dass man weiß warum.
Wollten Sie schon mal alles hinwerfen?
Es gibt Tage, an denen man genervt ist. Eine hohe Frusttoleranz gehört zur Ausbildung eines Physikers. Trotzdem macht sie Spaß. Aufgeben wollte ich noch nie. Ein Freund am Deutschen Elektronensynchrotron DESY hat es schwerer. Er bekommt nur zwei- oder dreimal im Jahr Strahlzeit. Wenn etwas schief geht, wirft ihn das um Monate zurück.