Amerikanischen Wissenschaftlern ist es gelungen, menschliche Zellen zu trocknen und durch Bewässern wiederzubeleben. Normalerweise sterben unsere Zellen schon nach wenigen Minuten ab, wenn ihnen das Wasser entzogen wird. Das Team um Malcolm Potts bediente sich jedoch eines Überlebenstricks des Cyanobakteriums Nostoc commune. Es kommt auf Felsen vor, wo es oft austrocknet. Wird der Stein wieder feucht, erwacht das Bakterium zu neuem Leben. Der Grund: N. commune umhüllt sich mit der schleimigen Substanz Glykan. Die Wissenschaftler mischten deshalb Glykan unter Nierenzellen und ließen sie bei Zimmertemperatur austrocknen. Nach acht Tagen schüttelten sie das Gewebe mit Wasser auf, worauf 50 Prozent der Zellen mit der Teilung begannen. Eine Trockenkonservierung von Zellen hätte viele Anwendungsgebiete: So könnte man Blutkonserven ohne Kühlung über weite Strecken transportieren oder sogar ganze Organe trocknen und bei Bedarf wiederbeleben.
Hans Groth