Ob ein Hörgeschädigter 7200 Mark für ein Hightech-Hörgerät auf den Tisch legt oder es zum Nulltarif von seiner Krankenkasse bezieht, scheint für den Therapieerfolg unerheblich zu sein. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der Ortskrankenkassen (WIdO). Das WIdO befragte 400 Schwerhörige, wie zufrieden sie mit ihrem Hörgerät wären.
In Deutschland sind fast 2000 verschiedene Typen von Hörgeräten auf dem Markt. Der Vertrieb erfolgt auf ärztliches Rezept über einen Hörgeräte-Akustiker oder per Direktversorgung, bei der der HNO-Arzt die Anpassung vornimmt. In beiden Fällen kann der Versicherte zuzahlungsfreie Geräte erhalten. Bei der Direktversorgung macht von dieser Möglichkeit jeder zweite Patient Gebrauch, während beim Hörgeräte-Akustiker sechs von sieben Patienten noch Geld drauflegen – im Durchschnitt etwa 1200 Mark. Mit 360 Mark liegen die Zuzahlungen in der Direktversorgung dagegen weit darunter.
Bemerkenswert sei, so das WIdO, dass die Versicherten mit Hörgewinn, Klang und Betreuung etwa gleich zufrieden waren – egal, ob sie ein kostengünstiges oder ein teures Gerät im Ohr trugen.
Ulrich Fricke