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Martha, Dummys und der Radler

Allgemein

Martha, Dummys und der Radler
Faszination pur: Wie facettenreich Wissenschaft und Technik sind, dokumentieren die Siegerfotos des fünften Wettbewerbs von wissenschaft visuell.

Brillante Fotografen haben offenbar eines gemein: Ihr erster Ausbildungsversuch schlug fehl. Wer die Lebensläufe der diesjährigen Preisträger von wissenschaft visuell studiert, muss zu diesem Ergebnis kommen. Was wollten die heutigen Bildreporter oder -gestalter nicht alles werden: Ingenieure, Psychologin, Biologe. Doch vier der fünf soeben in Berlin Ausgezeichneten ließen ihren ersten Studienwunsch sausen und begannen, sich als Fotograf einen Namen zu machen. Und wie: Magazine wie Spiegel, Focus, Stern, Geo, Playboy und New York Times Magazine veröffentlichen jetzt deren Fotoproduktionen.

Angesichts der hohen Qualität der mehr als 200 zu begutachtenden Bilder hatte die Jury von wissenschaft visuell in diesem Jahr einen besonders schweren Job: Es gab deutlich mehr

gute Arbeiten als Preise. Für das Engagement aller Bildautoren

bedanken sich:

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Die Juroren

Prof. Siegfried Quandt, Universität Gießen (Vorsitz)

Wolfgang Hess, Chefredakteur bild der wissenschaft

Hans-Peter Hill, Redaktionsleiter dpa-Bilderdienste

Franz Miller, Pressechef Fraunhofer-Gesellschaft

Christian-Matthias Pohlert, Leiter Bildredaktion FAZ

Günter Osterloh, Leiter Leica Akademie, Leica Camera AG

Wolfram Steinberg, Chefredakteur Bild Associated Press

Martin Wieske, Geschäftsführer Verband der Lokalpresse

Norbert Michalke (1. Preis Einzelfoto)

Eigentlich wollte Norbert Michalke (40) Ingenieur werden. Ein Praktikum bei einem großen deutschen Elektronikkonzern brachte ihn davon ab: „Ich fand es dort so schrecklich, dass ich es nur ein halbes Jahr ausgehalten habe.“ Da er schon immer leidenschaftlich gerne fotografierte – seine erste Kamera bekam er mit neun Jahren –, entschloss sich Michalke zu einer Fotografenausbildung mit dem Hintergedanken, später noch ein Biologiestudium draufzusatteln. Die Fotografie ließ ihn nicht mehr los, und irgendwann „hatte ich einfach vergessen, dass ich Biologie studieren wollte“. Nachdem er fünf Jahre als fester Fotograf für das Berliner Stadtmagazin „Tip“ aktiv war, ist er nun bereits seit zehn Jahren selbstständig und fotografiert für Magazine wie Spiegel, Focus, Stern und bild der wissenschaft.

Dirk Krüll (1- Preis Reportage)

Auf die Frage, was sein absoluter Traum sei, antwortet Dirk Krüll (42) : „Starfighter fliegen, wegen des Kicks.“ Den Kick für die Fotografie bekam er von einem Schulfreund, der für verschiedene Tageszeitungen Bilder machte. Krüll fing an, neben der Schule in einem Fotolabor zu arbeiten. Später ist er dann „ mit der Kamera unter dem Arm durch Düsseldorf gelaufen“ und hat so lange nach einer Lehrstelle gesucht, „bis ich jemand fand, dem gefiel, wie ich fotografierte“. Nach abgeschlossener Lehre machte Krüll 1994 sein Diplom als Designer an der Gesamthochschule in Essen. Die Vielschichtigkeit seines Repertoires bezeichnet er selbst als gut und schlecht zugleich: „Weil man mich schwer in eine Schublade stecken kann.“ Reportagen von ihm erschienen in Focus, Stern, Spiegel, in Geo, im New York Times Magazine – und im Playboy.

Antonio Bello (2. Preis Einzelfoto)

Mit 14 kam der aus der Nähe von Brindisi stammende Italiener Antonio Bello (38) nach Deutschland. Nachdem er die Schule abgeschlossen hatte, machte er eine Ausbildung zum Forstwirt – und wollte schon im ersten Winter wieder damit aufhören: „Viel zu kalt.“ Doch er hielt durch und nutzte die Zeit, um Waldstimmungen und Arbeitssituationen mit seiner Kamera festzuhalten. 1987 entschloss er sich dann, sein Hobby zum Beruf zu machen und ließ sich zum Fotografen umschulen. Nach einem Jahr in einem Porträtstudio und einem Abstecher in die Werbung wechselte er das Fachgebiet. „Ich wollte neue Erfahrungen sammeln und lieber für mich selbst als für andere arbeiten.“ Auf neue Erfahrungen hofft er auch bei einer zweiten Agentur, die er zusammen mit seinem Partner Wolfgang Knapp gründen will. Seit zwölf Jahren leiten die beiden bereits die Fotoagentur „Thema“.

Thomas Pflaum (3. Preis Einzelfoto)

Als Schüler war Thomas Pflaum (45) fasziniert von Lokomotiven. Irgendwann fing er an, sie zu fotografieren und sich damit zu beschäftigen, welches der feinkörnigste Film, das schärfste Objektiv und die beste Kamera sei. Dass damit seine Weichen gestellt waren, wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nach dem Abitur fing er an, Bauingenieurwesen zu studieren. Doch dann merkte er, dass „man nur dann Erfolg hat, wenn man sich mit etwas auseinander setzt, das einen wirklich interessiert.“ Er schmiss den Bauingenieur, um Fotodesign zu studieren. 1983 machte er darin seinen Abschluss. Seither ist Pflaum freier Fotograf. Mit seinen Reportagen hat er sich einen Namen gemacht. Eine Anerkennung war 1994 der Ruf in die Deutsche Gesellschaft für Photographie (DGPh).

Julia Baier (Anerkennungspreis)

„Während meiner Schulzeit hatte ich mit Kunst wenig am Hut“, sagt Julia Baier (30). Nach bestandenem Abitur und einem Praktikum bei einem Fotografen zog es sie von Passau nach Bremen, um dort Psychologie zu studieren. Nach drei Semestern brach sie ihr Studium ab, „weil ich merkte, dass ich etwas mit Fotografie machen will“. Sie suchte sich einen Praktikumsplatz bei einem Fotodesigner, stellte während dieser Zeit ihre Mappe zusammen und bewarb sich an der Kunsthochschule Bremen. In diesem Herbst will sich die Grafikdesign-Studentin mit Schwerpunkt Fotografie zum Diplom anmelden. Neben ihrem Studium arbeitet sie als freie Fotografin für die Tagespresse und gibt Fotokurse für Frauen.

mehr als 50 einzigartige fotos umfasst die Wanderausstellung von wissenschaft visuell. Alle Preisträgerbilder der ersten fünf Jahre sind als Großformat in Deutschland unterwegs. Start der Kampagne war im Bundeshaus in Bonn, danach war die Ausstellung bei den Stuttgarter Buchwochen sowie im Medienzentrum in Siegen zu Gast. Institutionen, die an der Ausstellung Interesse haben, können sich an bild der wissenschaft wenden.

wissenschaft visuell ist demnächst zu sehen bei:

Oktober 2001: Fachhochschule Pforzheim

Nov./Dez. 2001: Georg-Simon-Ohm Fachhochschule, Nürnberg

Jan./Feb. 2002: Konrad-Adenauer-Stiftung, Berlin

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

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