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Auf Knopfdruck zu Andromeda

Allgemein

Auf Knopfdruck zu Andromeda
Eine neue Generation von Amateurteleskopen macht nächtliche Streifzüge am Himmel zum Kinderspiel. Interessante Objekte sind in einer Datenbank gespeichert und werden automatisch angefahren.

Ein blasser purpurner Streifen im Westen taucht den abgelegenen Fleck auf der kleinen Erhebung im Voralpenland in fahles Abendlicht. Ab und zu wird die Ruhe des beschaulichen Plätzchens unterbrochen vom Summen des Schrittmotors eines der aufgebauten Teleskope . Es ist ein Treffpunkt für Menschen, die einer nächtlichen Leidenschaft nachgehen: Amateur-Astronomen.

Die Front der Hobby-Sterngucker spaltet sich in zwei Lager: Einmal die Puristen, die viel Geld in die Optik ihres Fernrohrs gesteckt haben, dessen Halterung oft nur aus einer Holzbox besteht. Sie navigieren mit Sternkarten und optischen Visiereinrichtungen am Nachthimmel. Es gehört Erfahrung dazu, die Objekte im relativ kleinen Gesichtsfeld schnell zu finden. Dafür ist das Preis-Leistungs-Verhältnis dieser einfachen Fernrohre unschlagbar.

Die Puristen blicken kritisch auf das andere Lager: die Amateur-Astronomen, die mit modernster Technik keinen Gedanken mehr an das Suchen verschwenden müssen. Viele wollen sich nach einem anstrengenden Arbeitstag ganz auf die Beobachtung konzentrieren. In den Speichern der Fernrohrsteuerungen sind bis zu 65000 Objekte abgelegt. Ist das Instrument einmal aufgestellt, muss der Benutzer lediglich zwei Referenzsterne anvisieren. Das Instrument berechnet daraus seine Ausrichtung im Himmelskoordinatensystem. Der letzte Schrei sind Teleskope, die mit einem integrierten Satellitennavigationsempfänger (GPS) und Kompass selbst ihre Position und Ausrichtung bestimmen. Orionnebel? Kurz im Speicher aufgerufen und brummend dreht sich der Metalltubus. In der Mitte des Gesichtsfelds kann man schließlich das grünliche Glimmen des Nebels bewundern.

Die Geräte sind mittlerweile in Dimensionen zu haben, die manchen Astronomen an einer kleineren Sternwarte vor Neid erblassen lassen. Das Maß aller Dinge ist der Durchmesser der Optik und somit deren Lichtsammelvermögen. Bis zu 40 Zentimeter Durchmesser gibt es quasi von der Stange. Noch vor wenigen Jahren galten bereits Geräte mit einer Öffnung von 10 Zentimetern als gehobene Amateur-Instrumente. Vor allem die Massenproduktion amerikanischer und fernöstlicher Hersteller wie Meade oder Vixen hat für einen rapiden Preisverfall gesorgt. Billig ist der Spaß aber dennoch nicht. Um die nächtlichen Streifzüge ausgiebig genießen zu können, muss man sich für ein Gerät mit mindestens 20 Zentimeter freier Öffnung entscheiden. Für ein Fernrohr mit modernster Computersteuerung und motorischer Nachführung sind zirka 5000 Mark fällig. Dazu kommen Kosten für weiteres Zubehör, je nach Bedarf – zum Beispiel eine angeschlossene CCD-Kamera, mit der man professionelle und lichtstarke Bilder vom Sternenhimmel aufnehmen kann. Besonders wichtig ist, dass die Geräte zerlegbar und somit transportabel sind. Das braucht man, um der Lichtverschmutzung der Städte zu entkommen.

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Stamm|baum  〈m. 1u〉 1 Aufzeichnung aller Nachkommen eines Elternpaares, häufig in Baumform, Ahnentafel 2 〈Biol.〉 Darstellung der Abstammung eines Lebewesens od. einer Gruppe verwandter Arten, Klassen usw. … mehr

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