Bisher schien das Thema „Mondphasen- Einfluss auf Holzeigenschaften“ den Esoterikern vorbehalten. Dass in dieser Sache aber keineswegs übersinnliche Kräfte am Werk sind, hat Prof. Ernst Zürcher von der Schweizerischen Hochschule für die Holzwirtschaft in Biel jetzt erstmals wissenschaftlich belegt.
Herr Prof. Zürcher, wie kommt man generell darauf, dass es einen Zusammenhang zwischen Mondphasen und Holzeigenschaften gibt?
In Mexiko, Bolivien, aber auch in Skandinavien und im Alpenraum werden schon lange auf Grund von Beobachtungen der Mondphasen spezielle Fällregeln aufgestellt. So etablierten sich günstige Fällzeiten für Bauholz und andere, zu denen bevorzugt Brennholz gefällt wird.
Was hat der Mond damit zu tun?
Er erzeugt eine Veränderung der Gravitationskräfte sowie der geomagnetischen Störungen auf der Erde.
Und wie wirkt sich dieser Effekt auf das Holz aus?
Die Holzeigenschaften sind stark durch das in den Zellwänden gebundene Wasser geprägt, und das Holz-Wasser-Verhältnis verändert sich periodisch mit den verschiedenen Mondphasen.
Wie änderte sich durch den Mondeinfluss die Qualität des Holzes?
Wir haben das Holz bei zunehmendem und aufgehendem Mond, sowie bei abnehmendem und untergehendem Mond getestet. Das im ersten Fall gewonnene Holz ist als Bauholz nur bedingt geeignet. Es verliert beim Trocknen mehr Wasser und wird leichter sowie weniger druckfest als das in der zweiten Situation gefällte Holz. Diese neuen Erkenntnisse können bei der Erzeugung hochwertiger Holzprodukte helfen, indem der Fällzeitpunkt gezielt gewählt wird.
Hans Groth