Erstmals haben Astronomen Kohlendioxid in der Atmosphäre eines Planeten außerhalb des Sonnensystems nachgewiesen. Das Kunststück gelang Mark Swain vom Jet Propulsion Laboratory der NASA und seinem Team mit dem Hubble-Weltraumteleskop, das ein Infrarotspektrum von HD 189733b erstellte. Der Planet ist ein heißer Jupiter, der einen 63 Lichtjahre fernen Stern im Sternbild Füchschen umkreist. Auch den molekularen „Fingerabdruck“ von Kohlenmonoxid konnte Hubble nachweisen. Die Messungen waren möglich, weil der Planet alle 2,2 Tage hinter seinem Heimatstern verschwindet. Dadurch ließ sich ein Spektrum von dessen Licht isoliert messen und dann vom Gesamtspektrum des Sterns mit seinem Planeten subtrahieren. Schon früher wurden so Wasserdampf und Methan in der Atmosphäre von HD 189733b identifiziert.
„Diese Studien sind der Anfang, um die Zusammensetzung und die chemischen Reaktionen in den Lufthüllen von Planeten bei anderen Sternen zu bestimmen“, sagt Eric Smith von der NASA. Auf diese Weise könnte man auch nach Lebensspuren von Exoplaneten suchen – etwa nach Ozon. Es bildet sich aus Sauerstoff, der auf der Erde von Bakterien und Pflanzen bei der Photosynthese freigesetzt wird. Der Gasriese HD 189733b ist allerdings viel zu heiß, um Leben zu beherbergen, denn er umrundet seinen Heimatstern in nur 4,5 Millionen Kilometer Abstand.