Wenn es um Bio-Waffen geht, wird es Ralf Wagner ganz mulmig. „ Nicht auszumalen, wenn Gene für gefährliche Substanzen in falsche Hände gerieten“, sagt der Vorstandsvorsitzende der Regensburger Firma Geneart, die – den Wünschen ihrer Kunden entsprechend – künstliche Gene synthetisiert. Bei jeder Anfrage werde automatisch überprüft, aus welchem Land die Order stammt. Das Ergebnis wird mit einer von Geneart erweiterten Liste des Bundesamts für Ausfuhrkontrolle und Wirtschaftsförderung (BAFA) abgeglichen: Sie verzeichnet Länder, die keinesfalls beliefert werden sollen. Zweitens gibt die „Hadex-Liste“ der BAFA vor, welche Adressen im weitesten Sinne mit terroristischen Organisationen zusammenhängen könnten. Drittens gleicht das Regensburger Unternehmen, wie Wagner versichert, „alle georderten Gen-Sequenzen mit einer ständig aktualisierten internationalen Datei ab, die alle potenziell gefährlichen Gen- Sequenzen enthält“ . Derlei Gene dürfen dann ausschließlich in EU-Länder verschickt werden, wobei die BAFA nochmals prüft, wer der Kunde ist.
Allerdings gelten derart strenge Regeln nicht überall, weshalb der „Industrieverband Synthetische Biologie“ mit Sitz in Heidelberg „internationale Datenbanken und Screening-Software für die Prüfung von Bestellungen“ spätestens 2009 weltweit harmonisieren will, wie dessen Sprecher, der Unternehmer Peer Stähler, ankündigt. „Das eilt“, sagt er, „denn wenn nur eine Gen-Synthese-Firma lax mit dem Thema Sicherheit umgeht, ist die ganze Branche beschädigt.“