Einen Kunstrasen, der sich immer wieder aufrichtet und dennoch weich ist, haben Schweizerische Wissenschaftler der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) gemeinsam mit der Industrie entwickelt. Der besonders für Stadien geeignete Belag besteht aus einer speziellen Bikomponentenfaser, die zwei Polymere enthält. Im Inneren befinden sich mehrere dünne Kerne aus Polyamid, die dafür sorgen, dass die Fasern nach einer Belastung nicht geknickt bleiben. Die „Hülle“ des künstliches Grases wurde aus reibungsarmem Polyethylen hergestellt. Dies verringert die Gefahr von Verletzungen bei Stürzen.
Kunstrasen gibt es bereits seit den 1960er-Jahren. Die erste Generation bestand aus Polyamid-Fasern. Diese richteten sich zwar immer wieder auf, waren jedoch so hart, dass sich Sportler oft Hautabschürfungen und sogar Verbrennungen zuzogen. Dann ging man dazu über, den Rasen aus reinem Polyethylen zu fertigen. Doch aufgrund des weichen Materials war das Spielfeld nach einiger Zeit komplett platt. Heutzutage enthalten die Halme von Kunstrasen zur Stützung meist Granulat. Aber solche Rasenflächen müssen aufwändig und teuer gewartet werden. Mit der jetzigen Entwicklung schlagen die Schweizer quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Erste Tests haben bereits gezeigt, dass die „ Steher-Qualitäten“ des hautfreundlichen Kunstrasens über Jahre erhalten bleiben.