Die Spuren von Dinosauriern lassen darauf schließen, wie rasch die Tiere unterwegs waren. Allerdings: Nur ihren Alltagstrott kann man gut abschätzen, ihre Höchstgeschwindigkeit nicht. „Es ist sehr unwahrscheinlich“, erklärt der Paläontologe Daniel Marty, „dass wir ausgerechnet die Fährte eines rennenden Tieres finden.“
Die Laufgeschwindigkeit lässt sich mithilfe einer empirischen Formel grob berechnen, die anhand heute lebender Tiere ermittelt wurde. Dafür muss man die Doppelschrittlänge messen – die Länge vom Aufsetzen eines Fußes bis zum nächsten Aufsetzen desselben Fußes. Die ebenfalls benötigte Hüfthöhe wird abgeschätzt.
Die Analysen beim Fundort Courtedoux ergaben: Die pflanzenfressenden Sauropoden legten meist einen bis sechs Kilometer pro Stunde zurück – das entspricht langsamem Bummeln bis zügigem Gehen. „Wir haben in Ausnahmefällen eine maximale Geschwindigkeit von Tempo 11 berechnet“, sagt Marty. „Bei den fleischfressenden Theropoden war es schon mal Tempo 30.“
Britische Forscher haben bereits 2007 herausgefunden, dass der truthahngroße Compsognathus aus dem Erdzeitalter des Oberjura der wohl schnellste Renner unter den Urzeitechsen war. Er soll 64 Stundenkilometer geschafft haben.