Um zu verhindern, dass sich nach der Havarie große schwimmende Öllachen bildeten, hatte BP mehrere Millionen Liter des „ Spülmittels“ Corexit sowohl an der Meeresoberfläche als auch direkt am Bohrloch ausgebracht. Corexit ist ein sogenanntes Detergens. Wie ein Geschirrspülmittel löst es Öl in Wasser auf.
Über die Giftigkeit dieses Mittels gibt es – wie so oft in der Geschichte der Ölunfälle – verschiedene Gutachten. In Großbritannien, dem Mutterland von BP (British Petrol), ist der Einsatz verboten. „Leider wissen wir nicht, ob Corexit den Abbau von Öl im Golf von Mexiko beeinflusst“, sagt Antje Boetius vom Alfred-Wegener-Institut. „Auf jeden Fall ist das Corexit eine zusätzliche Verschmutzung. Es muss von Bakterien abgebaut werden, und das verbraucht Sauerstoff.“
Wahrscheinlich wird die Umweltbelastung durch Corexit ähnlich lange andauern wie die durch das ausgeströmte Öl. Forscher der Woods Hole Oceanographic Institution (WHOI) in Massachusetts hatten die Konzentration von Corexit in der Tiefsee während des Ölaustritts und zwei Monate nach dem Verschluss des Bohrlochs gemessen und festgestellt, dass der Öllöser in dieser Zeit kaum abgebaut wurde.