Wenn Frauen ihr technisches Studium abbrechen, sagt Uta Fahrenholz, liege das nicht unbedingt an mangelnden Berufsperspektiven. Viele Frauen seien es einfach leid, sich der „männlichen Norm“ vieler Studiengänge anzupassen – ob in Informatik, Maschinenbau oder Elektrotechnik. Deshalb plädiert die Frauenbeauftragte dafür, in technischen Fächern Studenten und Studentinnen anfangs getrennt zu unterrichten. Frauen müsse die Gelegenheit gegeben werden, ihren eigenen Forschungsansatz zu finden.
Mit ihrem Vorschlag ist Uta Fahrenholz allerdings auf wenig Gegenliebe gestoßen. Studentinnen und Frauenbeauftragte anderer Universitäten fürchten, von ihren männlichen Kollegen dann erst recht nicht mehr ernst genommen zu werden. „Im Moment sind mehr dagegen als dafür“, hat Fahrenholz erfahren. Als Erfolg verbucht sie aber, daß man die unterschiedliche Behandlung von Männern und Fauen nun auch für die Universitäten thematisiert. Sie räumt ein, daß ein zusätzlicher Lehrplan nur für Frauen schwer zu realisieren sein wird. Grundsätzlich, meint sie, sei das geschlechtergetrennte Studium keine Lösung – aber ein gutes Mittel, um Frauen stärker in technische Berufe und Studiengänge zu integrieren.
Uta Fahrenholz