Warum ferne Galaxien zum Teil ungewöhnlich hell sind, hat der Infrarot-Satellit ISO jetzt anhand ihrer Wärmestrahlung bei Wellenlängen zwischen 2 und 20 Mikrometer im Detail untersucht. Offenbar gibt es zwei Gründe dafür: den „aktiven Galaxienkern“, der durch auf ihn stürzende heiße Gasmassen aufgeheizt wird, und Massengeburten neuer Sterne, die ebenfalls durch die abstürzenden Gasmassen angeregt werden.
Das Leuchten der aktiven Kerne und das Leuchten bei der Geburt massereicher Sterne in der Scheibe läßt sich durch die unterschiedlichen Spektren gut unterscheiden, weil das Gas in der Umgebung verschieden stark ionisiert wird. Im sichtbaren Licht sieht man hier keine Unterschiede.
ISO nahm auch die sogenannte „Antennen-Galaxie“ unter die Lupe, bei der sich zwei Galaxien gegenseitig durchdringen und sich lange Materie-Fetzen aus dem Leib reißen. Der Satellit konnte hier genau die Stelle ausmachen, an der der Zusammenstoß der beiden Giganten stattfindet: Die interstellaren Gase heizen sich dort auf und regen die Sternentstehung an.
Bei drei ultrahell im Infraroten leuchtenden Galaxien fand ISO erstaunerlicherweise keinen aktiven Kern. Ihre Energie stammt somit ausschließlich aus den Massengeburten.