Neben der Seidenstraße war die Weihrauchstraße einer der großen Handelswege zwischen Orient und Okzident. Die Hauptroute des weit verzweigten Netzwerks führte vom Jemen in Südarabien bis nach Gaza am östlichen Mittelmeer. Auf den über 3000 Kilometern waren die Karawanen rund drei Monate unterwegs. Oasen wie Tayma oder Medina wurden als Warenumschlagplätze genutzt.
Die Blütezeit der Weihrauchstraße begann um 600 v.Chr. und endete um 500 n.Chr. Die Römer waren lange Zeit die Hauptabnehmer des getrockneten Baumharzes, aber auch nach Mesopotamien und Ägypten wurden reichlich Weihrauch sowie Myrrhe, Zimt und andere Duftstoffe geliefert. Der Weihrauch diente hauptsächlich kultischen Zwecken, wurde aber auch in der Medizin als entzündungshemmendes Mittel verwendet.
Das Hauptanbaugebiet des Weihrauchbaums war das Bergland von Dhofar im Westen des Omans. Lange Zeit war dieser genaue Herkunftsort unbekannt. Da man sich die Lieferungen ins Römische Reich teuer bezahlen ließ, sprachen die Römer von „Arabia Felix“, dem glücklichen, reichen Arabien.