Die seit mehr als 30 Jahren gegen hohen Blutdruck verwendeten harntreibenden Diuretika sind nicht schlechter als moderne Wirkstoffe, die Proteine in der Gefäßmuskulatur hemmen. Das ergab eine Studie des amerikanischen National Heart, Lung and Blood Institute, in der ab 1994 mehr als 40000 Bluthochdruckpatienten mit jeweils einem der vier gängigsten Mittel behandelt wurden, um Herzinfarkte und andere Herzkrankheiten zu verhindern. Ein Wirkstoff – ein Alphablocker – wurde bereits vor zwei Jahren aus der Studie genommen, als klar war, dass damit deutlich mehr Herzkrankheiten auftraten als mit den anderen Medikamenten. Nach dem nun vorliegenden Ergebnis sind die drei verbliebenen Wirkstoffe – neben einem Diuretikum ein Kalziumantagonist und ein ACE-Hemmer – im Prinzip gleich gut.
Allerdings ist eine Therapie mit den neueren Präparaten deutlich teurer als mit dem Hochdruck-Oldie. Legt man die in Deutschland gängigen Preise und die in der Studie erlaubten Höchstdosierungen zu Grunde, kostet das untersuchte Diuretikum pro Jahr etwa 91 Euro, der Kalziumantagonist 420 Euro und der ACE-Hemmer 630 Euro.
Thomas Willke