Mit großem Bohei und zahlreichen Veranstaltungen wurde vergangenes Jahr das 125-jährige Jubiläum des Automobils gefeiert. Doch gebührt den Herren Daimler, Benz oder Maybach tatsächlich die Ehre, das erste Fahrzeug mit Verbrennungsmotor entwickelt und gebaut zu haben? Schenkt man der Entdeckung französischer Archäologen Glauben, hat es ein solches Auto schon vor rund 600 Jahren gegeben.
Das Team um Jacques Lebluffeur von der Université Poisson d’A vril war im südfranzösischen Rennes-le-Château auf die romanische Dorfkirche Sainte Marie-Madeleine aufmerksam geworden. Der damalige Pfarrer des Ortes, Abbé Bérenger Saunière, hatte das Gotteshaus 1891 renoviert und war kurz darauf unerklärlicherweise zu viel Geld gekommen. Durch Zufall entdeckte Lebluffeur jetzt im Altarraum einen bisher unbekannten, wahrscheinlich von Saunière zugemauerten Zugang in ein unterirdisches Gewölbe. Als die Forscher die Gruft geöffnet hatten, glaubten sie ihren Augen nicht zu trauen: Auf einem steinernen Sockel thronte ein Gefährt, das dem nicht unähnlich war, mit dem Bertha Benz 1888 bei ihrer berühmten Autofahrt von Mannheim nach Pforzheim unterwegs gewesen war. Das Erstaunlichste war der einfache Verbrennungsmotor, der das Fahrzeug mit einem hochprozentigen Alkoholgemisch antrieb.
Ein vergilbtes Dokument auf dem Sitz des Autos wies den inzwischen in Vergessenheit geratenen Gelehrten und Alchemisten Sermo Iocosus (1414 bis 1455) als Konstrukteur aus. Doch warum hatte der Abbé seine Entdeckung nicht kundgetan? Lebluffeur ist sicher: „Saunière hat Daimler und Benz damit erpresst, dass sie kein Anrecht auf ein Patent für ihr Automobil hatten. So kam er zu seinem Reichtum.“