Seit Howard Carter 1922 im ägyptischen Tal der Könige das Grab Tutanchamuns entdeckt hat, wurde dort bloß ein weiteres Grab gefunden: 2005 von US-Archäologen, die diese Grabstätte jedoch nicht zuordnen konnten. Jetzt sind Wissenschaftler der Universität Basel im Tal der Könige wieder auf ein Grab gestoßen – ein in den Fels gehauenes Einkammergrab, das erstaunlicherweise nicht ausgeraubt worden ist.
Das Team um Elina Grothe-Paulin entdeckte darin eine bemalte Stele und einen gut erhaltenen Sarkophag aus Holz. Darin lag die unversehrte Mumie einer etwa 1,55 Meter großen Frau. Der Beschriftung des Sarkophags entnahmen die Forscher, dass die Tote Nehemes-Bastet hieß und aus einer der Familien der Amun-Priesterschaft stammte. Offenbar führte die Frau den Priesterinnentitel „Sängerin des Amun“. Ihren Fund datierten die Ägyptologen auf das 9. Jahrhundert v.Chr., also auf die Zeit der 22. Dynastie.
Damit nicht genug: Bei genauerer Untersuchung stellten die Forscher zu ihrer Überraschung fest, dass das Grab bereits um 1450 v.Chr. für eine andere Bestattung genutzt worden war. Die Wissenschaftler entdeckten entsprechende Reste des damaligen Grabes unter einer Schuttschicht. Dieses Grab war aber offenbar in der Antike geplündert worden.