Wer im Internet mithilfe einer sogenannten Dating-Plattform auf Partnersuche geht und Kevin, Marvin, Chantal, Celina oder Mandy heißt, sollte den Vornamen tunlichst verschweigen oder ihn zumindest abändern. Denn wer einen dieser Vornamen trägt, ist nicht sehr beliebt, wie Forscher um Jochen E. Gebauer von der Humboldt-Universität in Berlin herausgefunden haben.
Die Psychologen hatten auf Dating-Plattformen das Verhalten von rund 47 000 deutschsprachigen Nutzern untersucht. Diese hatten per Mail lediglich den Vornamen, das Alter und die Postleitzahl des Wohnorts eines möglichen Partners zugeschickt bekommen. Wie sich zeigte, stießen die oben genannten Vornamen auf wenig bis gar kein Interesse. Der Name Alexander zum Beispiel wurde mehr als doppelt so oft angeklickt wie Kevin. „Singles bleiben wohl lieber allein“, meint Gebauer, „als sich mit einem Kevin oder einer Chantal zu treffen.“ Diese Vornamen seien wenig prestigeträchtig, da besonders Kinder in sozial schwachen Familien so getauft würden.
Gebauer hält es im Übrigen für wahrscheinlich, dass die Träger von Vornamen mit einem schlechten Image wegen der sozialen Zurückweisung unter Minderwertigkeitskomplexen leiden. Er rät Eltern aus diesem Grund zu großer Sorgfalt bei der Auswahl des Vornamens für ihr Kind.