Er ist mit einem Zentimeter Länge laut Guinness-Buch der Rekorde der kleinste Frosch der Welt: der auf Kuba heimische Zwergfrosch Eleutherodactylus iberia. Doch trotz der Winzigkeit sollte man das Tier nicht unterschätzen: Der Lurch ist giftig. Ein deutsch-kubanisches Forscherteam um Miguel Vences von der Technischen Universität Braunschweig hat nachgewiesen, dass die Haut des Froschs giftige Alkaloide enthält.
Doch woher kommt dieser Abwehrmechanismus? Die meisten der rund 6000 bekannten Froscharten sind nicht in der Lage, sich giftig zu verteidigen. Die bekanntesten „Alkaloid-Vertreter“ sind die südamerikanischen Pfeilgift-Frösche. Sie bilden die Alkaloide nicht selbst in ihrem Körper, sondern nehmen sie mit der Nahrung auf. Und hier vermuten die Wissenschaftler auch des Rätsels Lösung. Denn auf dem Speisezettel von Eleutherodactylus iberia stehen vor allem winzige alkaloidhaltige Milben und Ameisen, die von größeren Fröschen schlicht übersehen werden könnten. Vences zieht daraus den Schluss: „Die Giftzwerge aus der Karibik sind möglicherweise nur deshalb giftig, weil sie so winzig sind.“