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DIE ROLLE DER MEDIEN

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DIE ROLLE DER MEDIEN

„Es ist extrem gefährlich, öffentliche Debatten um gescheiterte Integration oder andere Probleme im Zusammenleben anzustoßen.“ Der Sozialpsychologe Ulrich Wagner von der Universität Marburg sieht den Umgang der Medien mit dem Thema Fremdenfeindlichkeit und Integration kritisch. Drastisch habe sich das Problem zu Beginn der 1990er-Jahre gezeigt, als es zu den Ausschreitungen in Hoyerswerda und den Morden in Mölln und Solingen kam: Jedes Mal stieg anschließend die Zahl ausländerfeindlicher Straftaten deutlich an.

Das liegt laut Wagner vor allem an zwei Mechanismen: Zum einen wird durch die starke Betonung der Nationalitäten die Abgrenzung zwischen der eigenen Gruppe und anderen verschärft. Die Gruppenzugehörigkeit tritt in den Vordergrund, und es werden gruppendynamische Prozesse in Gang gesetzt, die zu einer Abwertung der Fremdgruppe führen. Verstärkt wird dieser Effekt dadurch, dass die Unterschiede zwischen den Gruppen im Mittelpunkt der Berichte stehen.

Zum anderen gibt es einen Konditionierungseffekt: „Wenn bedrohliche oder andere negative Vorgänge im Zusammenhang mit Mitgliedern einer Fremdgruppe erwähnt werden, neigt das Gehirn dazu, diese Verknüpfung besonders gut abzuspeichern“, sagt Wagner. Negatives wird dann eher mit Angehörigen der fremden Gruppe assoziiert. Presseberichte verstärken also bestehende Vorurteile, selbst wenn sie kritisch sind.

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