Mit rund sieben Kilometern pro Sekunde flog am 1. November die Raumsonde Stardust in einem Abstand von etwa 3300 Kilometer an dem Planetoiden 5535 Annefrank vorbei. Das war ein erfolgreiches Testmanöver der am 7. Februar 1999 gestarteten amerikanischen Sonde für ihre Zielmission: das Rendezvous mit Komet Wild 2 am 2. Januar 2004. Stardust wird von ihm Fotos machen und Staubkörnchen einfangen, die in einer Rückkehrkapsel und mit Hilfe eines Fallschirms im Januar 2006 zur Analyse auf die Erde gelangen.Den Planetoiden Annefrank, der zu Ehren des von den Nationalsozialisten ermordeten und durch ihr Tagebuch weltbekannten Mädchens benannt wurde, hat Stardust rund 70-mal fotografiert. Die Bilder zeigen einen sehr unregelmäßigen, von zahlreichen Kratern vernarbten Körper. Er ist mit mindestens sechs Kilometern im Durchmesser doppelt so groß wie erwartet und mit einem Lichtreflexionsvermögen von höchstens 0,2 Prozent dunkler als gedacht.
Hans Groth