In den ersten paar Milliarden Jahren nach dem Urknall verdichtete sich etwa 20 Prozent der Masse des Urgases zu Sternen und Galaxien. Der überwiegende Rest aber, bestehend aus normaler und so genannter Dunkler Materie, formte ein filigranes Netz, das die Galaxienhaufen noch heute miteinander verbindet. So stellen es sich zumindest die Kosmologen vor. Jetzt haben vier unabhängige amerikanische Astronomen-Teams mit dem Röntgenobservatorium Chandra Spuren dieser „cosmic connection“ tatsächlich entdeckt. Die Materie zwischen den Galaxienhaufen machte sich indirekt bemerkbar: Das Gas in den Haufen verschluckt einen Teil der Röntgenstrahlung von sehr weit entfernten Quasaren – hellen Zentralregionen von Urgalaxien – im Hintergrund. Aus der Absorption schätzten die Wissenschaftler die Temperaturen des Gases ab: 300000 Grad bis 5 Millionen Grad. Eines der Filamente enthält die Milchstraße und den Andromeda-Nebel. Andere sind Milliarden Lichtjahre entfernt.
Hans Groth