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Nanoprodukte sind ein Megamarkt der Zukunft

Allgemein

Nanoprodukte sind ein Megamarkt der Zukunft
Jürg Oleas, Vorstand für Chemie bei mg technologies, und Dr. Wolf-Dieter Griebler, Geschäftsführer von Sachtleben Chemie, setzen auf Nanoprodukte.

bild der wissenschaft: mg technologies und Sachtleben Chemie engagieren sich stark in der Nanotechnologie. Was versprechen Sie sich davon?

Oleas: Nanoprodukte bieten enorme Innovationspotentiale und damit ausgezeichnete Marktchancen. Wir wollen diese Potentiale ausschöpfen und mit Nanoprodukten profitables Wachstum generieren. Dazu errichten wir unter anderem ein virtuelles Nanotechnologiezentrum, das interne und externe Forschungsprojekte vernetzt. Zudem ist die Nanotechnologie in der chemischen Industrie weltweit eines der ganz großen Themen.

bdw: Warum sind Nanoprodukte so interessant?

Griebler: In Gestalt von Nanopartikeln nehmen viele Substanzen völlig andere Eigenschaften an als in makroskopischer Form oder als einfache Moleküle. Zum Beispiel Titandioxid: Als Molekül wird dieser Stoff gar nicht von Licht beeinflusst. Große Pigmentteilchen streuen das sichtbare Licht. Kleine Nanopartikel von Titandioxid dagegen sind für sichtbares Licht durchlässig, während sie UV-Licht absorbieren – ein idealer UV-Filter.

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bdw: Wie schätzen Sie die Aussichten für Nanoprodukte ein?

Oleas: Sehr gut. Für Nanoprodukte werden sich große Märkte entwickeln, mit einer Vielfalt von Anwendungen. Die Nanotechnologie wird sich neben der klassischen Molekülchemie und der makromolekularen Chemie als drittes Feld in der chemischen Industrie etablieren.

bdw: Wie schnell wird das gehen?

Griebler: Es wird sich eher um einen evolutionären Prozess handeln. Denn bei vielen spezifischen Eigenschaften von Nanoprodukten zeigt sich erst nach und nach, wie sie sich in neuen Produkten sinnvoll nutzen lassen.

bdw: Welche Branchen werden vor allem von der Nanotechnologie profitieren?

Griebler: Nanoprodukte werden in allen Bereichen zum Einsatz kommen, von der Medizin über Nahrungsmittel bis hin zum Freizeitbereich. Das Hauptanwendungsgebiet aber wird sein, auf Basis von Nanopartikeln neue Werkstoffe zu kreieren, aus denen ganz neue Produkte hervorgehen werden. Zum Beispiel könnte die nächste Generation von Nanopartikeln dazu dienen, Materialien mit einer gewissen Intelligenz auszustatten. Ein Beispiel wäre ein Korrosionsschutz, der stets anzeigt, wie gut seine Schutzwirkung noch ist. Daran wird bereits gearbeitet.

bdw: Was sind die Probleme bei der Herstellung von Nanomaterialien?

Griebler: Je kleiner ein Teilchen ist, desto größer ist relativ gesehen seine Oberfläche. Damit wächst auch die Oberflächenenergie des Materials. Um diese zu minimieren, würden sich die Partikel gern zu größeren Teilchen zusammenfügen. Dies muss man durch das Herstellungsverfahren verhindern – zum Beispiel durch eine elektrostatische Aufladung der Nanopartikel.

bdw: Wird sich der Aufschwung auch auf den Arbeitsmarkt auswirken?

Oleas: Ja. Wir möchten den Umsatz mit Nanoprodukten in den nächsten Jahren mehr als verdoppeln. Dies wird sicher zu mehr Beschäftigung in diesem Bereich führen.

bdw: Wie steht Deutschland im internationalen Vergleich da?

Griebler: Deutschland liegt hier weltweit an der Spitze. Die Herausforderung ist, den Vorsprung schnell in verkaufsfähige Produkte umzusetzen.

Das Gespräch führte Ralf Butscher.

Ralf Butscher

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