Das Methan in der Titan-Atmosphäre kommt wohl hauptsächlich aus dem Inneren des Saturnmondes, nicht nur von seiner Oberfläche. Das ergaben Analysen der Messungen des Gaschromatographie-Massenspektrometers an Bord der am 14. Januar 2005 auf Titan gelandeten europäischen Raumsonde Huygens.
Wenn Seen und Tümpel auf der Titan-Oberfläche die einzigen Methan-Quellen wären, würden das Sonnenlicht und die Kosmische Strahlung die organischen Moleküle binnen nicht einmal 100 Millionen Jahren zerstören. Als Methan-Nachschub wurden verschiedene Quellen diskutiert, sogar biologische Prozesse.
„Titans Methan ist nicht biologischen Ursprungs, sondern kommt vermutlich aus dem Inneren des Monds, wo es schon in seiner Entstehungszeit eingeschlossen wurde“, fasst Hasso Niemann vom Goddard Space Flight Center der NASA in Greenbelt, Maryland, die Messergebnisse zusammen. Denn die Forscher fanden keinen Überschuss an Kohlenstoff-12 relativ zum Kohlenstoff-13, wie er für Lebensvorgänge charakteristisch ist. Dass Methan im Boden des Mondes steckt, zeigten auch Messungen bis zu 50 Minuten nach Huygens Landung.
Fotos der Sonde lassen darauf schließen, dass es auf Titan immer wieder Methan-Regen und -Flüsse gibt. Diese Flüsse haben sich tief ins hart gefrorene Wassereis des Saturnmonds gegraben – ähnlich wie Wasser auf der Erde Schluchten ins Gestein fräst.