Turbojet
Die einfachste Bauart des Strahltriebwerks besteht aus einer Gasturbine, deren komprimierter Abgasstrahl den Schub erzeugt. Verdichter und Turbine sind über eine Welle miteinander verkoppelt. Einen Fan gibt es nicht. Turbojets haben bei geringen Geschwindigkeiten einen niedrigen Wirkungsgrad, verbrauchen viel Sprit und sind sehr laut. Sie wurden bis in die Sechzigerjahre hinein verwendet – in der Militärluftfahrt sogar länger, während die Zivilfliegerei zügig auf den wirtschaftlicheren Turbofan umstieg.
Turbofan
Er heißt auch Mantelstromtriebwerk, benannt nach dem Luftstrom, den der Fan vor dem eigentlichen Triebwerk erzeugt. Dieser Mantel- oder Nebenstrom hüllt den heißen Schubstrahl aus der Düse wie einen Mantel ein. Zurzeit ist der Turbofan die am häufigsten verwendete Bauart von Düsentriebwerken. Der Nebenstrom wird zusätzlich zum Abgasstrahl der Turbine zur Schuberzeugung genutzt und liefert in modernen Triebwerken sogar 90 Prozent des Schubs. Die Turbine treibt also überwiegend den Fan an. Das macht das Triebwerk wirtschaftlicher und sparsamer. Der Mantelstrom dämpft außerdem den Lärm des heißen Abgasstrahls aus dem Kerntriebwerk. Turbofans haben zwei koaxiale Wellen.
Turboprop
Dieser Triebwerkstyp – auch Propellerturbine genannt – steckt in kleineren Verkehrsflugzeugen und mehrmotorigen Privatflugzeugen, militärischen Transportern und Seeüberwachungsflugzeugen sowie Hubschraubern. Das Prinzip: Eine Gasturbine bewegt einen Propeller. Der Schub des Triebwerks spielt beim Antrieb kaum eine Rolle. Die ersten Propellerturbinen kamen in großen Passagiermaschinen der Fünfzigerjahre zum Einsatz. Zu jener Zeit erschienen auch die ersten Turbinenhubschrauber.
Staustrahl-Triebwerk
Es verdichtet Luft nicht durch Verdichter, sondern durch Staudruck. Der baut sich auf, wenn Luft sehr schnell von vorne in ein nach hinten konisch zulaufendes Rohr strömt. Dahinter folgen eine Brennkammer und eine Abgasdüse. Staustrahl-Triebwerke kommen fast ohne bewegliche Teile aus und sind sehr schubstark. Allerdings können sie keinen Standschub erzeugen. Ein Staustrahl-Flugzeug braucht daher ein spezielles Starttriebwerk oder eine wegklappbare Verdichterstufe im Eintrittsrohr. Die Technologie wäre ideal für Hochgeschwindigkeitsflugzeuge, doch die technische Entwicklung ist noch nicht weit genug. Die NASA erprobt den unbemannten Flugkörper X-43, um Daten für Triebwerks- und Flugzeugentwürfe zu sammeln. In Frankreich, den USA und Deutschland wurden Staustrahl-Triebwerke bereits im Flug erprobt. Eingesetzt werden sie bislang jedoch nur in Flugabwehrraketen und Seeziel-Lenkwaffen.