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Zum 19. Mal zeichnet bild der

Astronomie|Physik Erde|Umwelt Technik|Digitales

Zum 19. Mal zeichnet bild der

DER WETTBEWERB

Zum 19. Mal zeichnet bild der wissenschaft 6 Bücher aus, die über Themen aus Wissenschaft und Forschung kompetent, verständlich und unterhaltsam berichten.

DIE 6 KATEGORIEN

ÜBERBLICK – das informativste Buch

ZÜNDSTOFF – das brisanteste Buch

ÜBERRASCHUNG – das originellste Buch

UNTERHALTUNG – das spannendste Buch

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ÄSTHETIK – das schönste Buch

PERSPEKTIVE – das sachkundigste Jugendbuch

DIE WAHL

Die Jury aus 11 Journalisten und Presseverantwortlichen war ein Jahr lang auf der Suche nach außergewöhnlich guten Neuerscheinungen. Dabei kamen in den 6 Kategorien 69 Titel zusammen. Bei der anschließenden Wahl vergab jedes Jury-Mitglied jeweils 10 Punkte pro Kategorie, verteilt auf verschiedene Titel oder geballt auf einen einzigen. Dieses Jahr hatten erstmals auch die bdw-Leser eine Stimme. Einen Monat lang stand dazu die Wahlliste im Internet. Aus allen Einsendungen wurde die 12. Stimme – die bdw-Leser-Stimme – ermittelt. Sieger waren am Ende die 6 Bücher mit den meisten Punkten.

DIE JURY

URS WILLMANN, Die Zeit DR. DR. JENS SIMON, Physikalisch-Technische Bundesanstalt RETO SCHNEIDER, Neue Zürcher Zeitung BARBARA RITZERT, freie Wissenschaftsjournalistin JÜRGEN NAKOTT, National Geographic Deutschland JOACHIM MÜLLER-JUNG, Frankfurter Allgemeine Zeitung PETER EHMER, Westdeutscher Rundfunk DR. JOACHIM BUBLATH, Wissenschaftspublizist und Fernsehmoderator DR. REINHARD BREUER, Spektrum der Wissenschaft DR. MARKUS BOHN, Südwestrundfunk DR. UTA ALTMANN, bild der wissenschaft und als 12. Stimme: die BDW-Leser

6 RICHTIGE!

Ohne Titel

Ohne Titel

ZÜNDSTOFF

Nicholas Carr WER BIN ICH, WENN ICH ONLINE BIN … UND WAS MACHT MEIN GEHIRN SOLANGE? Blessing, München 383 S., € 19,95, ISBN 978–3 –89667–428–9

Nicholas Carr hat kluge Antworten auf diese Frage für all die Multitasker, Surfer, Dauer-Mailer, Googler, Handy-Junkies und Facebooker, die sich nicht mehr auf einen längeren Text konzentrieren können. Rhetorisch brillant, spannend, informativ, neurowissenschaftlich bestens untermauert und höchst unterhaltsam beschreibt der amerikanische Journalist, wie Austausch und Weitergabe von Informationen – mittels Sprache, Schrift, Büchern bis hin zum Internet – das menschliche Gehirn geformt haben. Denn Tatsache ist: Jedes Medium hat das Gehirn unserer Spezies und seine Arbeitsweise verändert. Das Internet steht dabei Gutenbergs Erfindung in nichts nach. Carrs Buch ideologisiert nicht – es ist nicht „gegen“ oder „für“ das Internet. Es ist, wie FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher in seinem Vorwort treffend schreibt, „ein Buch der Aufklärung“. Carr trägt Fakten zusammen, analysiert, beschreibt Probleme, positive und negative Auswirkungen, die das Internet beispielsweise auf Lernprozesse und Gedächtnis hat. So bereitet er den Boden für das Nachdenken darüber, wie wir mit dem Internet umgehen sollten und was wir der Hektik des Sofort-Mediums entgegensetzen können, um die digitale Machtübernahme in unserem Oberstübchen zu verhindern: Zeit zum Denken. Ich habe Carrs Überlegungen übrigens konzentriert und ohne Ablenkungsversuche lesen können – allenfalls unterbrochen von wohltuenden Denkpausen. Ein therapeutisch hochwirksames Buch gegen netzbedingte Konzentrationsstörungen! Barbara Ritzert

UNTERHALTUNG

Wissenschaftler sind auch nur Menschen. Mehr oder weniger intel-ligent, mehr oder weniger integer, mehr oder weniger interessant. Deshalb taugen sie selten als Romanhelden. Anders Michael Beard: Er ist ein Kotzbrocken der besonderen Art. Dass der Physiker eine nobelpreiswürdige Entdeckung gemacht hat, liegt gut 20 Jahre zurück. Und seitdem ist ihm nichts Bemerkenswertes mehr gelungen. Als Aushängeschild eines nutzlosen Instituts für erneuerbare Energien zehrt er von seinem Ruhm, aufgeblasen und innerlich hohl – ohne Ideen, ohne Ideale. Seine fünfte Ehe geht gerade in die Brüche. Denn obwohl der Kerl klein, fett und kahl ist, hat er eine Affäre nach der anderen. Was die Frauen an ihm finden, bleibt ein Rätsel. Doch als seine Gattin den Spieß umdreht und sich demonstrativ ebenfalls Liebhaber nimmt, gerät seine Welt aus den Fugen. Und damit beginnt eine überaus turbulente Geschichte. Ein Nebenbuhler stirbt in einer Szene, die an „Dinner for one“ erinnert, ein anderer landet unschuldig im Gefängnis. Da klaut Beard skrupellos auch noch ein scheinbar geniales Verfahren, um aus Sonnenenergie Wasserstoff zu machen. Die ganze Story erscheint aberwitzig, ist aber witzig: Gespickt mit Ironie und voller hämischer Seitenhiebe auf heuchlerische Allianzen zwischen Wissenschaft und Politik. Man darf sie nur nicht allzu ernst nehmen. Markus Bohn

ÜBERRASCHUNG

„Ausgerechnet du?“, staunt die Kollegin aus der Bildredaktion. „Einer, der jede Zeile Text gegen Abbildungen und Fotos verteidigt, wählt einen Comic zum Wissensbuch des Jahres?“ Aber hallo: Wir reden hier von einer „Graphic Novel“ – von einem gezeichneten Roman. Wobei: In einem hat die Kollegin recht. Ich habe den Band zunächst vor allem „gelesen“: die Biografie des britischen Mathematikers und Philosophen Bertrand Russell, der Studenten am Vorabend des Zweiten Weltkriegs seine Geschichte erzählt – die Geschichte des Versuchs, die gesamte Mathematik auf eine logische Basis zu stellen. Er führt seine Zuhörer dabei durch alle Epochen der Wissenschaft, von den Klassikern Griechenlands über die großen Denker des 19. Jahrhunderts – Poincaré, Leibniz oder Boole – bis in die Neuzeit, zu Kurt Gödel und Alan Tuning. Der Kampf um die Wahrheit, um letztgültige Aussagen, spiegelt dabei auch die Lebensgeschichte Russells, sein wissenschaftliches und privates Scheitern eingeschlossen. Der Anspruch, Mathematik und Philosophie in bekömmlichen Texthäppchen zu servieren, ist schlicht genial umgesetzt. Aber erst die Zusammenschau mit den Zeichnungen macht das Erlebnis perfekt. Sie sind ebenso detailbegeistert wie liebevoll, so dramatisch wie amüsant. Erst beim zweiten und dritten Durchgang fallen die witzigen Überraschungen in den Ecken und im Hintergrund auf. Und ich bin sicher, ich habe längst nicht alle entdeckt. Jürgen Nakott

ÜBERBLICK

Wer war noch mal Australopithecus anamensis? Wann lebte Homo heidelbergensis? Die Menschheitsgeschichte ist komplex. Und Jahr für Jahr wird sie noch komplizierter, wenn Anthropologen frisch aus dem afrikanischen Boden gekratzte Fossilien als direkte oder fast direkte Vorfahren präsentieren – wie jüngst beim Australopithecus sediba. Angesichts der Vielzahl von Vor- und Frühmenschen kann man längst nicht mehr von einem Stammbaum sprechen. Es geht vielmehr um einen Busch, der vor Millionen Jahren wucherte und aus dem irgendwann neuzeitliche Hominiden hervorgingen. Douglas Palmer hat sich an das kühne Unterfangen gewagt, Übersicht in das Verwandtschaftsgeflecht zu bringen. Der Versuch ist geglückt: Das Buch ist ein hervorragendes Nachschlagewerk und zugleich ein Bildband, der die stammesgeschichtliche Odyssee des Menschen in all ihren Facetten vorstellt. Wie entstand die Werkzeugkultur, wann erfand Homo die Kunst, was passierte bei der neolithischen Revolution – und wann besiedelte der Mensch Amerika? Das Beste an den Antworten auf diese Fragen ist: Der Autor macht deutlich, wo die vielköpfige Forschergemeinde einer Meinung ist – und worüber die Zünfte ewig streiten werden. Urs Willmann

PERSPEKTIVE

Viele Jugendliche zucken unweigerlich, wenn sie das Wort „ Bildungsreise“ hören. Denn sie denken dabei an die bedeutungsschwangeren Vorträge ihres Lehrers auf der letzten Klassenfahrt. Doch Reiseleiter XaphoX hat eine Bildungsreise ganz anderer Art im Programm. Der Menschenroboter ist im Auftrag eines galaktischen Reisebüros unterwegs, um attraktive Touristenziele aus- zuspähen – und dies nicht nur im Raum, sondern auch in der Zeit. Zurück zu den Dinosauriern? Oder zu den ersten Einzellern? Oder zur Geburt unseres Sonnensystems? Für XaphoX ebenso wenig ein Problem wie der Vergangenheitstrip zum Anfang von allem, zum Urknall. Und wie es sich für einen guten Reiseleiter gehört, legt er nicht nur Ziel und Reiseroute fest und erklärt all das Sehenswerte am Wegesrand, sondern hat auch immer wieder Überraschungen im Gepäck, um die Reise unterhaltsam zu machen. So begrüßt er einen leicht genervten Sir Isaac Newton („Hören Sie auf mit dieser Apfelgeschichte!“) oder zaubert einen etwas unwilligen Albert Einstein („Wer stört mich denn jetzt schon wieder?“) herbei, um seiner Reisegruppe die Welt erklären zu lassen. Dass diese Erklärungen ohne oberlehrerhaften Duktus gelingen und überdies als spannende Geschichte daherkommen, macht das Buch zu einem Lesevergnügen für junge Leser ab 11 Jahren. Und nicht nur für sie, auch Erwachsene können darin so manches auf unterhaltsame Weise lernen. Reisen bildet, so heißt es – bei diesem Buch gilt das auf jeden Fall. Jens Simon

ÄSTHETIK

Christoph Drösser (Hrsg.) WISSEN IN BILDERN Die besten Grafiken zu den Fragen der Welt

Edel Germany, Hamburg 124 S. mit 60 farbigen Grafiken, € 49,95 ISBN 978–3–8419–0072–2

Bei diesem Buch laufen einem die Augen über – und manchmal die Hirnzellen. „Wissen in Bildern“ ist eine Sammlung von 60 seitenfüllenden Grafiken, die in den Jahren 2009 und 2010 im Ressort Wissen der „Zeit“ erschienen sind. Wem zum Wort Grafiken nur Fieberkurven und Kuchendiagramme einfallen, den wird dieses Buch überraschen: Darin werden alle Möglichkeiten ausgeschöpft, Fakten einleuchtend und unterhaltend visuell zu vermitteln. Kein Sachverhalt entrinnt der bildlichen Umsetzung: Das Spektrum der Grafiken reicht von naheliegenden Themen wie dem Wasserverbrauch eines Menschen oder dem versteckten Zucker in Karotte, Ketchup und Cola bis zu abgelegenen wie der Anleitung zum Kimonoanziehen in 20 Schritten oder der Darstellung der sieben Todsünden nach ihrer Häufigkeit in den deutschen Bundesländern. Aber es ist nicht nur die bunte Vielfalt an Themen, was dieses Buch so anregend macht, es ist auch der unterschiedliche Stil der 18 Gestalter, der für Abwechslung sorgt. Manche Grafiken wurden mit 3D-Programmen am Computer entworfen, andere sind collagenhaft zusammengeschnipselt. Jede ist ein Kunstwerk im Dienste der Wissensvermittlung – schön anzuschauen und lehrreich zugleich. Wenn ein Bild mehr sagt als tausend Worte, dann sagen diese Grafiken mehr als tausend Bilder. Ein Glas Cola enthält übrigens 13 Würfel Zucker. Und das Zentrum der Wollust – gemessen an der Zahl der Beate-Uhse-Shops und Gentlemen’s- Clubs pro Million Einwohner – ist Düsseldorf. Reto Schneider

Ohne Titel

UNTERHALTUNG Arno Geiger DER ALTE KÖNIG IN SEINEM EXIL Hanser, 188 S., € 17,90 ISBN 978–3–446–23634–9

Die 10 Buchpreise als Dankeschön für die Teilnahme an der Wahl haben per Los gewonnen: Familie Achilles, Thallwitz; Christian Baumgarten, Winnenden; Katharina Dürmeier, München; Florian Friedrich, Lampertheim; Sabrina Friedrich, Garching; Josef Kinseher, Oberschneiding; Isabell Kramer, Rottenburg; Janine Korduan, Berlin; Kerstin Patz, München und Sabine Scheltwort, Ludwigshafen. Wir gratulieren!

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Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

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