Der Nobelpreis für Physiologie oder Medizin wurde in diesem Jahr für Forschungen zum Immunsystem verliehen. Zu je einem Viertel ging er an den Amerikaner Bruce A. Beutler und den Franzosen Jules A. Hoffmann sowie zur Hälfte an den Kanadier Ralph M. Steinman.
Steinman war kurz vor der Bekanntgabe des Preises gestorben. Eigentlich ist nach den Statuten der Preisvergabe seit 1974 eine Ehrung nach dem Tod nur möglich, wenn der Preisträger zwischen der Verkündung im Oktober und der Verleihung im Dezember verstorben ist. Bei Steinman machte das Komitee eine Ausnahme, weil ihm der Tod des Wissenschaftlers nicht bekannt war.
Beutler und Hoffmann wurden für ihre Erforschung des angeborenen Immunsystems ausgezeichnet, Steinman für die Entdeckung der dendritischen Zellen, die das Immunsystem aktivieren. Die Arbeiten der Wissenschaftler ermöglichten unter anderem die Entwicklung neuer Impfstoffe.
Der Nobelpreis für Physik ging an drei amerikanische Astrophysiker: zur Hälfte an Saul Perlmutter und zu je einem Viertel an Brian P. Schmidt und Adam G. Riess. Sie hatten herausgefunden, dass sich das Universum mit immer größerer Geschwindigkeit ausdehnt. Zuvor glaubte man, die Ausdehnung des Weltalls nach dem Urknall vor knapp 14 Milliarden Jahren sei gleichmäßig oder werde immer langsamer, bis sie schließlich zum Stillstand komme.
Den Nobelpreis für Chemie erhielt der Israeli Daniel Shechtman für seine Entdeckung der Quasikristalle. Darin sind die Atome oder Moleküle in einem Muster angeordnet, das sich nicht wiederholt. Vor der Entdeckung der Quasikristalle im Jahr 1982 hielt man eine solche Symmetrie für unmöglich.
Die Nobelpreise sind mit umgerechnet knapp 1,1 Millionen Euro pro Kategorie dotiert und werden am 10. Dezember verliehen.