Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

REIFE FRAUEN mögen BRUSTPELZ

Gesellschaft|Psychologie

REIFE FRAUEN mögen BRUSTPELZ

Wenn Sean Connery alias James Bond sich in den 1960er-Jahren seines Smokinghemds entledigte und seine behaarte Brust zeigte, war das weibliche Kinopublikum hingerissen. Inzwischen ist Körperbehaarung ziemlich out. Viele Männer rasieren sich ihren Brustpelz ab (und nicht nur den), um auf Frauen attraktiver zu wirken. Bereits 2008 hatte eine Studie von Forschern der Universität Leipzig um Elmar Brähler ergeben: 79 Prozent der jungen Männer entfernen regelmäßig ihre Körperbehaarung, vor allem in den Achselhöhlen, im Genitalbereich und eben am Oberkörper. Die Wissenschaftler führten dies unter anderem darauf zurück, dass immer häufiger nackte und haarlose Männerkörper in den Medien zu sehen seien und sich so eine neue Ästhetik entwickelt habe.

Ob Frauen haarlose Männeroberkörper wirklich anziehender finden, hat jetzt Johanna Lass-Hennemann von der Universität des Saarlandes in Saarbrücken untersucht. Für ihre Studie rekrutierte die Psychologin 200 Frauen unterschiedlichen Alters. Sie zeigte ihnen zunächst Bilder von 20 Männern mit behaarter Brust im Alter zwischen 20 und 60 Jahren. Dieselben Männer rasierten sich danach den Oberkörper, und die Frauen betrachteten auch diese Fotos. Anschließend verrieten sie in einem Fragebogen, was ihnen besser gefallen hatte. Außerdem machten sie Angaben zu ihrem Alter, ihrer Fruchtbarkeit und ihrer Verhütungsmethode.

Wie sich zeigte, bevorzugten ältere Frauen die haarige Variante. 60 Prozent derjenigen, die ihre Wechseljahre bereits hinter sich hatten, entschieden sich für einen Brustpelz. Bei Frauen vor der Menopause, die nicht hormonell verhüteten, waren es immerhin zwischen 40 und 50 Prozent. Am wenigsten beliebt war ein behaarter Oberkörper bei Frauen vor den Wechseljahren, die die Pille nahmen: Nur 30 Prozent von ihnen standen darauf. Lass-Hennemann interpretiert dieses Ergebnis so: „Frauen, die ihrem Körper Hormone zufügen, also bereit sind, ihn stark zu verändern, sind auch eher bereit, den Körper ihres Partners zu verändern. Die Tendenz zur Natürlichkeit ist bei diesen Frauen generell geringer.“

Aber vielleicht steckt hinter dem Ganzen auch nur ein Modephänomen. Denn in der Jugend der heute „reifen“ Frauen, den 60er- und 70er-Jahren, war nun mal „haarig“ angesagt.

Redaktion: Hans Groth, nachrichten@bild-der-wissenschaft.de

Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Kunst|licht  〈n. 12〉 künstliches Licht von elektrischen Beleuchtungskörpern, z. B. von Neonröhren od. Glühlampen, im Gegensatz zum Sonnenlicht

Oph|thal|mie  〈f. 19; Med.〉 Augenentzündung [zu grch. ophthalmos … mehr

Dis|se|mi|na|ti|on  〈f. 20; Med.〉 1 Aussaat (von Krankheitserregern im Körper) 2 Verbreitung (einer Seuche) … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige