Nobelpreis für dunkle Seiten – und Buchpreise für helle!

Das Universum dehnt sich immer schneller aus! Diese Nachricht von 1998 sorgt in diesen Tagen erneut für Schlagzeilen. Die Herren Saul Perlmutter, Adam Riess und Brian Schmidt bekommen am 10. Dezember in Stockholm den Physiknobelpreis 2011 für ihren Nachweis, dass das All beschleunigt expandiert. Ende der 1990er-Jahre verursachten ihre Arbeiten einen großen Knall unter Kosmologen. Denn bis dahin waren alle Forscher davon ausgegangen, dass die Expansion sich verlangsamt. Das änderte sich schlagartig, als die beiden Arbeitsgruppen um Perlmutter und Schmidt/Riess ihre Fakten präsentierten. In der damals ins Spiel gebrachten „Dunklen Energie” sehen Kosmologen heute die wichtigste Ursache der Expansion. bild der wissenschaft berichtet seit 1999 regelmäßig über diese ominöse Energie. Mehr noch: Möglicherweise stellt unser aktuelles Titelthema den Inhalt künftiger Nobelpreis-Arbeiten vor. Wie die Recherchen unseres Astronomie-Redakteurs Rüdiger Vaas nahelegen, könnte sich das Geheimnis der Dunklen Materie demnächst lüften. Mehr dazu ab Seite 38.

Viele von Ihnen kennen Rüdiger Vaas, der bereits 2001 ein ausführliches Gespräch mit Saul Perlmutter führte, als einen, der beseelt davon ist, neue Erkenntnisse über das Weltall einem breiten Publikum vorzustellen. Vaas’ Publikationsfreude stellt ganze Presseabteilungen in den Schatten. Anfang Oktober war er für bdw bei einem Astrophysiker-Kongress in Heidelberg. Dort ging es um die „dunklen Seiten” des Universums – just an dem Tag, als die diesjährigen Physiknobelpreisträger bekannt gegeben wurden. Rascher als alle anderen Journalisten zog Vaas eine Linie vom Kongress zum Nobelpreis und veröffentlichte einen Beitrag unter dem Titel „Dunkle Energie in hellem Glanz” auf unserem Internetportal wissenschaft.de. Übrigens: In diesen Tagen erscheint sein neues Buch „Hawkings Kosmos einfach erklärt”.

Uta Altmann, langjährige bdw-Textchefin, hat eine andere Leidenschaft: Sie engagiert sich dafür, dass bei uns möglichst viele Bücher, die Wissenschaft erlebbar machen, vorgestellt werden – und kämpft dem Chefredakteur immer wieder Sonderseiten dafür ab. Uta Altmann war vor vielen Jahren Initiatorin unserer Auszeichnung „Wissenschaftsbuch des Jahres”. Das Ergebnis stellen wir jeweils in unserer Dezemberausgabe vor. Welchen Stellenwert das „Wissensbuch des Jahres” hat – wie der Wettbewerb inzwischen heißt –, erlebte die Kollegin gerade bei der Frankfurter Buchmesse. Dort traf sie auch Gerd Schneider, der soeben von der bdw-Jury für ein Jugendbuch ausgezeichnet wurde, in dem er die Entstehung der Welt im Stil eines Abenteuer- romans erklärt („Das hat mich unheimlich gefreut!”). Der bekannte Wissenschaftsautor – und bdw-Leser – vermittelt jungen Menschen seit Jahrzehnten anspruchsvolles Wissen auf einprägsame Weise. Sein Buch und die weiteren Prädikatsbücher stellen wir ab Seite 70 vor. Besten Dank sage ich an dieser Stelle allen Leserinnen und Lesern, die sich mit ihrer „12. Stimme” an der Wahl beteiligt haben.

Und noch ein Preisträger: Stefan Kröger erhielt Mitte Oktober für sein Bild „3D-Raum”, produziert für bild der wissenschaft, den mit 5000 Euro dotierten Preis PUNKT 2011 für Technikfotografie der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften acatech zugesprochen.