Die Idee kam Roman Stocker, als er seinen Kater Cutta Cutta beim Trinken beobachtete. Irgendetwas erschien dem US-Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge dabei seltsam, doch er konnte nicht genau sagen, was. Als experimentierfreudiger und unkonventioneller MIT-Wissenschaftler beschloss Stocker zusammen mit einigen Kollegen der Sache auf den Grund zu gehen. Das Team filmte also Cutta Cutta während des Trinkens mit einer Hochgeschwindigkeitskamera. Und tatsächlich offenbarte die Auswertung des Films Erstaunliches.
Bisher hatte man geglaubt, dass Katzen beim Trinken ihre Zunge zu einer Art Löffel formen – genau wie Hunde. Doch das ist falsch: Katzen bedienen sich beim Trinken eines hydrodynamischen Tricks. Die Tiere legen ihre Zunge kurz auf die Wasseroberfläche und ziehen sie dann rasch wieder zurück. Dadurch schnellt eine kleine Wassersäule nach oben, von der die Katzen, kurz bevor sie wieder zusammenfällt, „abbeißen”. Dieser Vorgang findet pro Sekunde etwa vier Mal statt.
„Von Hydrodynamik verstehen Katzen offenbar eine ganze Menge”, kommentieren die amerikanischen Forscher schmunzelnd ihr Ergebnis.