Der Physiker Stefan W. Hell erhält den Familie-Hansen-Preis 2011. Die mit 75 000 Euro dotierte Auszeichnung wird seit dem Jahr 2000 im Gedenken an den Preisstifter Kurt Hansen, den früheren Aufsichtsrats- und Vorstandsvorsitzenden der Bayer AG, vergeben.
Stefan W. Hell, der am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen und am Deutschen Krebsforschungsinstitut in Heidelberg forscht, wird für die Weiterentwicklung der Lichtmikroskopie geehrt. Der 47-Jährige erfand die STED-Mikroskopie (STED steht für Stimulated Emission Depletion). Das Verfahren ermöglicht es, die 1873 von Ernst Abbe entdeckte 200-Nanometer-Auflösungsgrenze von Lichtmikroskopen auf ein Zehntel zu unterschreiten. So können Wissenschaftler Einblicke in lebende Zellen und Gewebe in einer Detailschärfe nehmen, wie sie bis vor Kurzem noch für unmöglich gehalten wurde. Die STED-Mikroskopie trägt durch Hells Arbeiten wesentlich dazu bei, zelluläre Mechanismen besser zu verstehen und Krankheitsursachen auf den Grund zu gehen.