Der antike Philosoph Platon war überzeugt: Was wir für Realität halten, ist nur ein Schattenreich. Der griechische Denker wollte seine Leser ins reine Licht der Ideen führen, die er für die wahre Wirklichkeit hielt. In der modernen Physik und Kosmologie ist es umgekehrt: Das Licht, das in die Teleskope fällt, zeigt nur einen kleinen Teil der Welt. Denn mehr als 80 Prozent der Gesamtmasse im All sollen aus einer gespenstischen Dunklen Materie bestehen. Durch ihre Schwerkraft regiert sie die Galaxien. Aber sie bleibt unsichtbar, weil sie der elektromagnetischen Kraft nicht unterliegt. Trotzdem sind die Wissenschaftler jetzt dem Reich der Finsternis mit raffinierten Methoden auf der Spur. Signale aus dem Kosmos und aus unterirdischen Laboratorien sind die Schlüssel zu einer Schattenwelt, die weit mehr ist als eine Idee.
WENDELSTEINS KAMMER
Der Weg zu Kraftwerken, die Energie durch Kernfusion gewinnen, ist verzwickt. Das zeigt anschaulich „Wendelstein 7-X“ – eine Anlage für ein großes Fusions-Experiment, die zurzeit in Greifswald errichtet wird. 2014 soll sie in Betrieb gehen. Geradezu exotisch ist die Gestalt der zentralen Vakuumkammer: ein komplexes Geflecht aus 70 seltsam gewundenen Magnetspulen.
UMPROGRAMMIERTE FLIEGEN
Neurogenetiker sind heute in der Lage, die Ursachen des Verhaltens von Taufliegen bis auf die Ebene der Erbsubstanz DNA zurückzuverfolgen. Sie beobachten, wie das Gehirn der Tiere Entscheidungen trifft und welche Gene für die beteiligten Nerven-Schaltkreise zuständig sind. Mehr noch: Die Forscher können durch gezielte Eingriffe das angeborene Verhalten der Fliegen umprogrammieren.
EINFACH MAL ABHEBEN
Seit Jahrzehnten tüfteln Ingenieure an Konzepten für fliegende Autos. 2012 werden die ersten Fahrzeuge auf den Markt kommen, mit denen man sich nicht nur auf der Straße, sondern auch in der Luft fortbewegen soll. Von weiteren Zwittern aus Automobil und Fluggerät gibt es bereits Prototypen.
DIE STÄDTE DER STEPPE
Vor 4000 Jahren gründeten Siedler mitten in der sibirischen Steppe auf einmal eine befestigte Stadt nach der anderen. 25 davon haben Archäologen bisher an der heutigen russisch-kasachischen Grenze entdeckt. Woher kamen diese Menschen? Und, besonders rätselhaft: Wie versorgten sie sich? Es gibt keine Anzeichen für Getreideanbau.