Vor rund 2000 Jahren kamen am Westrand von Nordafrika gewaltige Gesteinsmassen ins Rutschen. Die Spuren der Naturkatastrophe fanden Forscher des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) in Kiel bei einer Expedition ins Seegebiet südlich der Kanaren. Der Schutt, der sich damals unter Wasser löste, bewegte sich am Meeresgrund etwa 900 Kilometer weit in den Atlantik und bedeckte schließlich rund 150 000 Quadratkilometer.
Die Entdeckung lässt die Forscher die Entstehung solcher Katastrophen überdenken. Bislang gingen sie davon aus, dass untermeerische Rutschungen durch Klima- oder Meeresspiegelschwankungen ausgelöst werden. Zur Römerzeit war das Klima jedoch recht stabil. Das Risiko, dass Teile von Kontinentalabhängen abgleiten, ist daher vielleicht größer als vermutet.