Peter Lemke vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung in Bremerhaven hat den Bayer Climate Award erhalten. Der Preis ist mit 50 000 Euro dotiert. Der 63-jährige Klimaforscher wird für seine Arbeiten über den Zusammenhang zwischen Meereis und Klima ausgezeichnet.
Veränderungen in der Atmosphäre und im Ozean bilden sich im Meereis ab – und umgekehrt. Lemke beschäftigt sich mit diesen Wechselwirkungen. Zwar hängen die Bildung und das Schmelzen von Eis vor allem mit der Luft- und Wassertemperatur zusammen – doch Aktion und Reaktion sind dabei nur schwer zu trennen. Denn auch das Meereis verändert die Atmosphäre und den Ozean. Das Eis wirkt also quasi wieder zurück.
Um Erkenntnisse vor Ort zu gewinnen, hat Lemke an insgesamt sieben mehrmonatigen Polarexpeditionen mit dem deutschen Forschungsschiff „Polarstern” teilgenommen, bei fünf Fahrten war er der Leiter. Sein neuestes Projekt ist die Entwicklung von Modellen, die regionale Klimaveränderungen analysieren und vorhersagen können. Ein wichtiges Vorhaben, denn nur das Wissen um kleinräumige Klimaveränderungen ermöglicht es, wirkungsvolle Gegenmaßnahmen zu treffen.