Dass die Winter in Großbritannien und Mitteleuropa in den nächsten Jahren wahrscheinlich kälter werden, widerspricht nicht dem Trend der allgemeinen globalen Erderwärmung durch den Klimawandel. Vor diesem Trugschluss hat Sami K. Solanki vom Max-Planck- Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau eindringlich gewarnt. Er hatte gemeinsam mit britischen Kollegen in einer Studie einen Zusammenhang zwischen ge- ringer Sonnenaktivität und sehr niedrigen Wintertemperaturen in dieser Region festgestellt.
Die Wissenschaftler hatten anhand von Messdaten und mit Computersimulationen die Stärke des Magnetfelds der Sonne in den vergangenen 350 Jahren bestimmt. Der Grund: Magnetfeldmessungen sind ein besseres Maß für die Aktivität der Sonne als die Zahl ihrer Flecken. Es zeigte sich, dass in Zeiten geringerer Aktivität – wie jetzt auch – die Winter härter waren. Die Forscher vermuten, dass durch die schwächere Sonneneinstrahlung die Stratosphäre weniger stark aufgeheizt wird. Dadurch könnten die warmen Winde über dem Atlantik abreißen und Europa unter den Einfluss sehr kalter Winde aus Nordost geraten.