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Xena ist größer als Pluto

Astronomie|Physik

Xena ist größer als Pluto

Der Neue ist riesig: Der letztes Jahr von amerikanischen Astronomen bekannt gegebene Himmelskörper mit der vorläufigen Bezeichnung 2003 UB 313 – nach einer TV-Amazone auch „Xena“ genannt – ist deutlich größer als Pluto. Das fanden Frank Bertoldi und seine Kollegen vom Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn heraus. Mit dem 30-Meter-Teleskop des Instituts für Radioastronomie im Millimeterwellenbereich (IRAM) auf dem Pico Veleta in Südspanien hatten sie Xenas schwache thermische Strahlung bei 1,2 Millimetern gemessen. Durch den Vergleich mit der visuellen Helligkeit errechneten sie daraus einen Durchmesser von ungefähr 3100 +/- 100 Kilometern. Das ist deutlich mehr als der von Pluto (2274 Kilometer +/- 30 Kilometer).

„Somit wird es zunehmend schwieriger, Pluto einen Planeten zu nennen, aber 2003 UB313 diesen Status zu verwehren“, sagt Bertoldi. Konsequenterweise müsste man Xena als zehnten Planeten des Sonnensystems klassifizieren – oder Pluto den Planeten-Status aberkennen. Für Letzteres spricht, dass beide Himmelskörper zum Kuiper-Gürtel in den äußeren Bezirken des Sonnensystems gehören. Er besteht aus Relikten der Frühzeit, von denen auch die kurzperiodischen Kometen abstammen. Neuerdings hat sich für die Kuiper-Objekte der Name „Eiszwerge“ eingebürgert, denn sie sind von Eis bedeckt und kleiner als die erdähnlichen Planeten. Was nun eigentlich ein Planet ist, will die Internationale Astronomische Union in ihrer Generalversammlung im kommenden August in Prag festlegen.

„Die Kuipergürtel-Objekte sind eine Art archäologische Grabstätte von urtümlichen Resten aus der Entstehungszeit von Sonne und Planeten“, sagt Bertoldis Kollege Wilhelm Altenhoff, der 1988 erstmals die Wärmestrahlung von Pluto nachgewiesen hat. „ Vielleicht gelingt es uns, noch weitere Kuiper-Objekte zu finden.“

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