Deutsche Experten haben einer US-Studie widersprochen, wonach die weltweiten Vorräte an Metallen wie Kupfer, Zink oder Platin schon bald erschöpft sein könnten. Robert Gordon und Thomas Graedel von der Yale University in New Haven kamen in ihrer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass der derzeitige Kupferverbrauch viel zu hoch ist. Eine Verknappung des Metalls könne auch durch Recycling und die Förderung sämtlicher verfügbarer Vorkommen nicht vermieden werden. Ähnliches gelte auch für Zink und Platin. Für Platin zum Beispiel gebe es beim Bau von Katalysatoren oder Brennstoffzellen keine Alternative.
Markus Wagner von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover steht diesem Szenario skeptisch gegenüber. Der Geowissenschaftler und Wirtschaftsingenieur wirft Gordon und Graedel vor, die Flexibilität von Unternehmen zu unterschätzen. „ Es gibt noch genügend Lagerstätten von Kupfererz“, sagt er, „sie sind nur noch nicht erschlossen. Wenn der Markt es erfordert, wird die Industrie in neue Abbaugebiete investieren.“ Auch bei den Platinvorräten sieht Wagner keinen Grund zur Panik und verweist darauf, dass die Industrie je nach Situation des Marktes Platin durch Palladium ersetzt und umgekehrt. Zudem lasse sich Platin aus gebrauchten Katalysatoren wieder hervorragend recyceln.