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Charons kleine Brüder

Astronomie|Physik

Charons kleine Brüder

Pluto hat neben seinem Großmond Charon tatsächlich zwei weitere, kleine Satelliten. Frühere Beobachtungen mit dem Hubble-Weltraumteleskop wurden kürzlich von Hal Weaver von der Johns Hopkins University In Laurel, Maryland, und Alan Stern vom Southwest Research Institute in Boulder, Colorado, mit ihren Kollegen bestätigt. Die beiden Trabanten, die vorläufig S/2005 P1 und P2 heißen, umkreisen Pluto in einem Abstand von 50 000 und 65 000 Kilometern.

Die neuen Messungen zeigen, dass die Monde dieselbe Bahnebene wie Charon haben. Das heißt, sie sind wahrscheinlich nicht von Plutos Schwerkraft eingefangen worden, sondern zusammen mit Charon entstanden, als Pluto mit einem ungefähr gleich großen Himmelskörper vor über vier Milliarden Jahren kollidierte.

Solche Zusammenstöße sind häufig im äußeren Sonnensystem, wo viele eisige Körper herumschwirren. Pluto ist einer der größten in diesem nach dem Astronomen Gerard Kuiper benannten Kuipergürtel. Trotzdem stellen Astronomen seinen Status als Planet in Frage – und die Existenz von Monden ist nicht hinreichend, um ihm diesen Status zu sichern. Denn auch manche Planetoiden und Kuiper- Objekte haben welche, zum Beispiel das kürzlich entdeckte Objekt 2003 UB313 (Xena), das größer als Pluto ist – siehe „Xena ist größer als Pluto“ auf Seite 13.

Pluto wird dennoch immer der bedeutendste Trabant im äußeren Sonnensystem sein. Im Juli 2015 wird er sich endlich auch aus der Nähe inspizieren lassen: Am 19. Januar hat die NASA erfolgreich die Raumsonde New Horizons gestartet, die im Februar 2007 im Gravitationsfeld Jupiters Schwung holen wird und bis 2020 noch andere Kuiper-Objekte erkunden soll. Dann wird sich ändern, was Alan Stern, der wissenschaftliche Leiter der Mission, immer wieder betont: „Ich kann alles, was wir von Pluto wissen, auf drei Karteikarten unterbringen. Wir wissen noch nicht einmal, was wir nicht wissen.“

Ausgerüstet ist New Horizons mit zwei Kameras für die Beobachtung und Kartierung der Oberfläche, um noch 25 Meter große Details auf der Seite des Vorbeiflugs auszumachen. An Bord sind außerdem ein Staubzähler und mehrere Spektrometer zur Messung der Oberflächenzusammensetzung und -temperatur, zur Analyse der Dichte und Zusammensetzung von Ionen und Molekülen in Plutos Atmosphäre, zur Messung ihrer „Ausgasung“ und des Sonnenwinds. Die Sonde wird mit etwa 43 000 Kilometern pro Stunde in einem Abstand von ungefähr 11 000 Kilometern an Pluto vorbeirasen.

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