Wenn der Hund stinkt
Manchmal geht’s dem Hund nicht besser als dem Menschen: Er kämpft mit Mund- – pardon – Maulgeruch. Manche Hunde stinken so sehr, dass man es riecht, kaum dass das Tier den Raum betritt. „ Das war mitunter schon ziemlich eklig“, bekennt Claudia Kellermeier, wenn sie von ihrer Doktorarbeit berichtet. Im Rahmen dieser Arbeit hat die 34-jährige Veterinärmedizinerin von der Freien Universität Berlin an 51 Hunden geschnüffelt und den Mief aus deren Maul von „wenig“ bis „sehr ausgeprägt“ klassifiziert. Dann rückte sie den Tieren mit einem Halimeter zu Maule. Dieses Gerät misst schwefelhaltige Verbindungen, die man als Ursache von Mundgeruch beim Menschen kennt.
Kellermeiers Nase erwies sich bei den Tests als ausgesprochen sensibel: Wann immer das Halimeter Maulgeruch wahrnahm, rümpfte auch die Tiermedizinerin die Nase.
Besonders anfällig für Maulgeruch sind Rassen mit kurzem Kopf – also Schoßhunde wie Yorkshire Terrier oder Möpse. Bei ihnen stehen die Zähne so eng und oft auch krumm und schief, dass sich Futterreste leicht festsetzen. Daran laben sich Bakterien, die unangenehm riechende flüchtige Substanzen produzieren. Deshalb müsse man die Zähne der Hunde einmal täglich putzen, mahnt Kellermeier. Ihrem eigenen Hund Puma schrubbt die Tiermedizinerin die Beißer regelmäßig, denn der vierjährige Labrador muss oft als Vorführobjekt in der Zahnsprechstunde der Uni herhalten.
Zurzeit prüft Claudia Kellermeier, ob auch eine spezielle Zahndiät, die sie ihren tierischen Klienten verschreibt, gegen den Maulgeruch wirkt.