Wer nach der Entfernung einer krebskranken Schilddrüse biotechnologisch hergestelltes Thyrogen erhält, hat die anschließende Therapie nach nur 10 bis 12 Tagen hinter sich statt nach 6 Wochen wie bisher. Fertiggebracht haben das Georg Scheumann und Wolfram Knapp von der Medizinischen Hochschule Hannover.
Thyrogen ist dem Hormon TSH, das die Funktion der Schilddrüse regelt, sehr ähnlich. TSH ist die Voraussetzung dafür, dass die Radiojod-Therapie nach der Operation funktioniert. Dabei reichert sich radioaktives Jod im restlichem Schilddrüsen- oder Tumorgewebe an und tötet es ab. Da die Substanz nur dann von den Zellen aufgenommen wird, wenn TSH in ausreichender Menge im Körper vorhanden ist, mussten die Ärzte bislang nach der Entfernung der Schilddrüse mehrere Wochen mit der Radiojod-Therapie warten, bis der Organismus das Hormon wieder produzierte.