Bei der Entwicklung von Farbstoff-Solarzellen waren deutsche Forschungsgruppen von Anfang an mit dabei. Neben Japan, USA, China und der Schweiz ist Deutschland in der Erforschung und Entwicklung von Farbstoff-Solarzellen weltweit führend. Bei den organischen Solarzellen steht Deutschland neben Japan, den USA, Österreich, China und den Niederlanden ebenfalls an der Spitze. Dabei sind die bedeutsamen Erfolge deutscher Forscherteams auf den Gebieten der organischen Leuchtdioden und der Polymerelektronik von Vorteil, deren Erkenntnisse sich teilweise auch für Solarzellen nutzen lassen.
Um eine wettbewerbsfähige Alternative zu den herkömmlichen Solarzellen aus Silizium realisieren zu können, müssen die Farbstoff-Solarzellen – genau wie die reinen organischen Solarzellen – noch deutlich verbessert werden, was Stabilität, Wirkungsgrad und Leitfähigkeit betrifft. Und es müssen Produkte gefunden werden, bei denen die besonderen Vorteile der Zellen zum Zuge kommen. In einem neuen, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „ColorSol – Nachhaltige Produktinnovationen durch Farbstoff-Solarzellen” untersuchen Wissenschaftler verschiedener Institute daher Anwendungsmöglichkeiten von Farbstoff-Solarzellen, beispielsweise als Fassadenelemente, für netzunabhängige Energieversorgungssysteme, als elektrochemische Sensoren oder in Displays. Forscher am Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) entwickeln derzeit den Prototyp einer halbautomatischen Produktionslinie für solche Geräte. Zu den Forschungsprojekten des BMBF zählt außerdem die „Entwicklung von Systemkomponenten für langzeitstabile Farbstoff-Solarzellen mit hohem Wirkungsgrad”. Das Projekt endet im März 2007. Ein Verbundprojekt zur Entwicklung funktioneller Materialien für die organische Photovoltaik ist im September ausgelaufen. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fördert noch bis November 2007 ein Projekt zur „Herstellung organischer Solarzellen durch Organic Vapour Phase Depositition” .