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Die Schrecken der Pest

Geschichte|Archäologie Gesundheit|Medizin

Die Schrecken der Pest

1634 forderte der Totengräber von Nördlingen eine Gehaltserhöhung. Infolge der Pest hatte er in fünfeinhalb Monaten 1134 Tote beerdigen müssen – viermal mehr als sonst in diesem Zeitraum.

Bereits in der Antike hatte die Seuche weite Teile des Ost- und Weströmischen Reiches heimgesucht. 1348 erreichte sie erstmals Europa. Und noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tötete sie allein in Indien mehr als zwölf Millionen Menschen. Übersichtlich und detailliert schildert Manfred Vasold die Geschichte der Pest, die oft auf den „Schwarzen Tod” des Mittelalters reduziert wird. Vasold setzt dem Mythos ein Ende: Die Zahl der Todesopfer – sie wird in den meisten Darstellungen pauschal mit einem Drittel der Bevölkerung beziffert – ist weit überhöht. Außerdem wütete die Pest nicht überall – einige Städte und Landstriche blieben von ihr verschont.

An Schrecken verliert die Seuche durch die Schilderungen Vasolds allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Der Medizinhistoriker zeigt anhand von Reiseberichten und medizinischen Abhandlungen, wie hilflos die Menschen der Seuche lange Zeit gegenüberstanden. Erst 1894 entdeckte der Schweizer Tropenarzt Alexandre Yersin in Hongkong den Erreger der Pest – ein Bakterium, das durch Flöhe von Ratten auf Menschen übertragen werden kann. Mittlerweile können Pest-Kranke mit Anitbiotika geheilt werden. Trotzdem sterben an der Seuche jährlich noch immer etwa 3000 Menschen – vor allem in den ärmeren Ländern Afrikas und Asiens. Bettina Gartner

Manfred Vasold DIE PEST Ende eines Mythos Konrad Theiss, Stuttgart 2003 196 S., € 29,90 ISBN 3-8062-1779-3

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