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Krach um den ersten Amerikaner

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Krach um den ersten Amerikaner
Forscher streiten um die Besiedelung der Neuen Welt. Wer kam als erster – und wann? Bei diesen Fragen gehen die Archäologen aufeinander los wie Horden aus der Uhrzeit. Schuld sind Funde in Südamerika: Danach wäre die Clovis-Kultur – auf US-Boden – nicht die älteste des Kontinents. Eine Schmach für jeden aufrechten Yankee!

Leidenschaft, Kränkung, Klüngelei – geht es um die ersten Amerikaner, brechen bei Archäologen und Anthropologen zwischen Alaska und Feuerland heftige Gefühle auf. „Was heute gilt, ist schon morgen angeblich unseriös”, klagt US-Anthropologe David Madsen vom Utah Geological Survey. „Die Debatte ist lebhaft”, räumt Keith Kintigh ein, Präsident der Society for American Archaeology: „Der Trend zu aggressiven Ausfällen wird sich hoffentlich nicht durchsetzen.” Kaum eine Ausgrabung oder Datierung, die nicht alsbald unter Beschuß gerät – besonders, wenn ihr Alter die 13000-Jahre-Grenze überschreitet. Denn damals – so behaupten die Paläontologen des US-dominierten Mainstreams – gab es auf dem amerikanischen Kontinent nur eine einzige menschliche Siedlung von Belang: Clovis. Und davor sei der Doppelkontinent menschenleer gewesen. In Clovis, einer Ortschaft im US-Bundesstaat New Mexico, waren schon um 1930 Speerspitzen und fossile Knochen von erjagten Tieren gefunden worden. Die Blütezeit dieser Zivilisation liegt mindestens 12975 und höchstens 13325 Jahre zurück, besagen die aktuellen Datierungen. Dem „Clovis First”-Dogma zufolge breiteten sich die Urahnen der heutigen Indianer erst später in Richtung Südamerika aus. Die Clovis-Kultur ist für Archäologen kein unbeschriebenes Blatt. Vom Nordwesten der USA bis Panama haben diese Menschen ihre Gerätschaften hinterlassen: Knochenwerkzeuge, Hammersteine, Kratzer, Messer, Pfeil- und Speerspitzen. Sie werden auch als Llano-Kulturen (von spanisch „llano”: Flachland) bezeichnet, weil ihr geografischer Schwerpunkt in den hochgelegenen Prärien der heutigen US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico und Texas lag. Die Projektilspitzen der Clovis-Handwerker tragen ein exklusives „ Markenzeichen”: eine kleine Einkerbung (Kannelierung) zum Einpassen des Speerstocks. Die steinzeitlichen Horden vom Hochplateau hatten offensichtlich eine Vorliebe für herzhafte Kost wie Mammuts, Bisons und andere große Säugetiere jener Epoche. Tom Dillehay ist einer von denen, die das Clovis-Dogma für Geschichtsklitterung halten. Wenn es nach ihm und einer Reihe anderer Archäologen geht, finden sich nicht in Nord-, sondern in Südamerika die derzeit ältesten Spuren menschlichen Lebens. Seit 1977 kämpft er vor allem um die Anerkennung einer Fundstelle in Monte Verde/Südchile, deren Alter er auf 14500 Jahre datierte: Stein des Anstoßes und Fehdehandschuh für die Clovis-Partei. „ Plötzlich tat sich ein Fenster zur Welt der ersten Jäger und Sammler auf”, ruft sich Dillehay die Grabungen im moorigen Waldgebiet von Monte Verde in Erinnerung. In jahrelanger Kleinarbeit förderte der Archäologe die Reste einer weiträumigen urzeitlichen Siedlung zutage: Kiesfundamente von Holzhütten, Steinwerkzeuge, bearbeitete Holzstücke, Fleisch- und Kartoffelreste sowie Knochen vom Mastodon – einem ausgestorbenen elefantenähnlichen Groß- säuger – samt Schnittspuren. Historischer Durchbruch – oder Schlamperei, unprofessionelles Vorgehen, gar geschickte Fälschung? Seit Jahren spaltet Monte Verde die Fachwelt. Den hartnäckigen Dillehay, der heute an der University of Kentucky lehrt, hätte seine Entdeckung fast die akademische Laufbahn gekostet. Obwohl gerade die eifrigsten Zweifler und Anfechter sich kaum bis nach Chile bemüht hätten, um die Fundstätte vor Ort zu begutachten, moniert er. Erst kürzlich holte die Clovis-Lobby wieder gegen Dillehay aus. Der Privat-Archäologe Stuart Fiedel aus Alexandria im US-Bundesstaat Virginia durchjätete Dillehays zweibändiges Standardwerk über den chilenischen Fundort nach Druckfehlern und Unstimmigkeiten. Von „ unsachgemäßer Skalierung”, „fehlendem Fotomaterial” und „falscher Numerierung der Fundstücke” ist in seinem Abschlußbericht die Rede – Ende 1999 veröffentlicht in Scientific American, „ Discovering Archaeology”. Die Clovis-Partei applaudiert: Ihr ist alles recht, was Monte Verde in den Dunstkreis der dubiosen Fundstellen abschiebt. „Manche Gelehrten verfechten die Clovis-Theorie mit dem Sendungsbewußtsein religiöser Fanatiker”, bedauert James Adovasio – wie Dillehay einer, der in den USA arbeitet, ohne sich auf die Seite der „Clovis First”-Verfechter zu schlagen. Der Leiter des renommierten Mercyhurst Archaeological Institute in Pennsylvania urteilt: „Fiedel mischt sich in eine Diskussion, von der er nichts versteht.” Und die Clovis-Front wankt von Jahr zu Jahr stärker. Für mehr als ein Dutzend lateinamerikanische Fundorte von Fossilien und Werkzeugen liegen derzeit Datierungen vor, die die ominöse 13000-Jahre-Barriere durchbrechen (siehe Karte): Für einen Aufschneider hielten viele Archäologen ihren Kollegen Augusto Cardich, als der 1973 behauptete, altsteinzeitliche Objekte im südargentinischen Los Toldos ausgemacht zu haben. Doch kürzlich stieß auch die Anthropologin Laura Miotti bei Grabungen in der gleichen Gegend auf Faustkeile und Knochenreste. Die Laboranalyse bestätigte das schon von Cardich vermutete Alter von 15000 Jahren. John Rick von der Stanford University hat in den peruanischen Anden Spuren von Kamel-Treibjagden gesichert: Tierknochen, Faustkeile und Pfeilspitzen. Die Höhlen von Pachamachay liegen 4300 Meter über dem Meeresspiegel. Kohlenstoff-Datierungen ergaben für die Funde ein Alter von 13700 Jahren. Die Reste eines geschlachteten Mastodon-Kalbs grub José Cruxent an der karibischen Küste von Venezuela aus. Er datierte die dabei gefundenen Speerspitzen von Taima-Taima auf 15300 Jahre. Einer wurde gar über Nacht zum Medienstar: Walter Neves, Archäologe an der Universität von São Paulo. Ende 1999 stellte er der verblüfften Öffentlichkeit „Lucia” vor. Den Schädel dieser prähistorischen Brasilianerin datiert Neves auf ein Alter von 13300 Jahren. Er gehört damit zu den ältesten Skelettresten ganz Amerikas. Das brasilianische Team zeigte Sinn für Symbolik: „ Lucia” soll an „Lucy” erinnern, die drei Millionen Jahre alte erste Afrikanerin aus Äthiopien. Lucias Fund in einer Höhle im Bundesstaat Minas Gerais, unweit von Belo Horizonte, sorgte nicht nur wegen ihres hohen Alters für Furore. Der Gerichtsmediziner Richard Neave an der Universität Manchester rekonstruierte ihr Gesicht und stellte fest: Lucia hat nicht die mongoloiden Züge der modernen Indios. Ihre Vorfahren könnten aus Australien oder Melanesien gekommen sein. Eine Erkenntnis, die Anhängern der Clovis-Doktrin nicht gefallen kann. Sie behaupten, ganz Amerika sei nach der letzten Eiszeit (Wisconsin-Eiszeit, Maximum vor 22000 bis 14000 Jahren) von asiatischen Gruppen über die Bering-Wasserstraße besiedelt worden – trockenen Fußes. Tatsächlich könnte die Landbrücke „Beringia”, heute 100 Meter tief unter Wasser, von Nomaden als Korridor zum amerikanischen Kontinent genutzt worden sein. Denn große Wassermengen waren damals in Gletschern gebunden, der Meeresspiegel lag dementsprechend tiefer. Von Nordostasien nach Alaska: So wurde Generationen von Archäologiestudenten der Ursprung der amerikanischen „First Nations” eingepaukt. Die Bering-Hypothese ist heute Allgemeingut: „Kein Experte zweifelt an dieser Einwanderungswelle. Strittig ist aber sehr wohl ihre zeitliche Einordnung”, erläutert Adovasio. Wikinger, Melanesier, Chinesen, Ur-Europäer von der Iberischen Halbinsel: Die Fachwelt wird mit neuen – auch skurrilen – Hypothesen über Einwanderer nach Amerika überhäuft. So behauptete der US-Anthropologe Roman Hristov vor ein paar Monaten, den Kopf einer römischen Figur in Mexiko entdeckt zu haben. Verirrte Seefahrer aus Australien oder Ozeanien könnten durchaus nach der Überquerung des Pazifik an der südamerikanischen Küste gestrandet sein, wie Lucias Fund erklären würde. Der erfahrene Archäologe Adovasio will sich indes auf Spekulationen nicht einlassen: „Zugegeben, die Hochseetüchtigkeit der altsteinzeitlichen Menschen ist völlig unterschätzt worden. Dennoch gibt es in Amerika für solche Überfahrten keine Beweise.” Das Puzzle des Ur-Amerikaners wird immer unübersichtlicher. Zunehmend sind die Archäologen auf Sachverständige anderer Disziplinen angewiesen: Der eisfreie Korridor, den asiatische Einwanderer auf dem Weg ins Flachland des heutigen US-Mittelwestens durchwandert haben könnten, wird von Klimaforschern und Geologen rekonstruiert. Anthropologen versuchen aus der Vermessung von Schädeln auf Verwandtschaftsgrade zu schließen. Moderne Indianersprachen werden von Linguisten nach Gemeinsamkeiten durchforstet. Auch die menschliche Erbsubstanz gibt immer mehr Aufschlüsse. Genetiker fanden jüngst bei Untersuchungen der Erbsubstanz aus prähistorischen Knochenresten: Die modernen Indianer stammen nicht durch die Bank von den Ur-Amerikanern aus Nordostasien ab. Theodore Schurr von der Southwest Foundation for Biomedical Research in San Antonio, Texas, hält weitere Siedler für wahrscheinlich – „möglicherweise Gruppen aus Süd- oder Zentralasien”. Das deckt sich mit Messungen an mehr als 1500 Schädeln aus Amerika, Asien und Ozeanien unter Federführung des Anthropologen C. Loring Brace von der University of Michigan. Sein Urteil: Es gab eindeutig ethnisch unterschiedliche Einwanderer. Menschen von „irgendwo aus Asien” – so ordnet Brace Schädel aus Südamerika und dem südlichen Nordamerika ein. Jomon, prähistorische Ureinwohner Japans (ihre japanischen Nachfahren heißen „Ainu”). Von ihnen scheinen die Ojibwa am Lake Huron sowie Völker in Virginia und Florida abzustammen. Schädel aus dem steinzeitlichen China und aus Mikronesien, so Brace, ähneln denen der indianischen Athabasken, die im meeresfernen Inland zwischen Alaska und Nordmexiko siedelten. Die Mandschuren in Nordostchina und die sibirischen Tschuktschen zeigen in ihren Schädelmerkmalen die naheste Verwandtschaft zu Aleuten und Inuit (Eskimos) am Nordrand Nordamerikas. Es ist vertrackt. Können die Archäologen da noch den Überblick behalten? „Wieso – in wichtigen Fragen herrscht doch Klarheit”, meint James Adovasio. Er zählt auf: „ Erstens: ,Clovis first‘ ist überholt. Zweitens: Menschliche Siedlungen auf amerikanischem Boden gab es schon vor 14000 Jahren. Drittens: Die Besiedlung fand sowohl durch den Eiskorridor im Norden Nordamerikas als auch über die Pazifikküste statt.” Drei verlockend klare Thesen. Auch ist die Liste verdienter Archäologen aus Lateinamerika lang, die exakt auf Adovasios Linie liegen. Doch auf internationalen Kongressen und in Fachzeitschriften kommen sie kaum zu Wort. „Wir durchdringen die englische Sprachbarriere nicht”, beklagt Gustavo Vargas vom Anthropologischen Institut in Mexico City. Mit Blick auf mexikanische Professorengehälter von umgerechnet 1300 Mark im Monat fügt Vargas an: „Außerdem sind unsere Arbeitsbedingungen oft beschämend schlecht.” Seit Jahren sammelt der tatkräftige Anthropologe Indizien für chinesische Expeditionen nach Amerika – und ist bei Recherchen in China auf Überraschendes gestoßen. So berichten Chronisten aus dem 6. Jahrhundert n. Chr. von Schiffsreisen in ein entlegenes Reich im – aus ihrer Sicht – fernen Osten (siehe Kasten „Caramba! Chinesen?!”), fast ein Jahrtausend vor Kolumbus. „Jahrzehntelang wurden Funde ignoriert, weil sie den US-Archäologen nicht ins Konzept paßten”, hält Ruth Gruhn – emeritierte Forscherin der University of Alberta – ihren Fachgenossen in Nordamerika vor. Haben die US-Wissenschaftler die Diskussion um den Ur-Amerikaner an sich gerissen? Der Eiszeit-Spezialist David Madsen aus Utah wehrt sich gegen solche Vorwürfe: „Kritiker an der amerikanischen Dominanz sollten lieber die Archäologie im eigenen Land vorantreiben.” Francisco Aceituno von der kolumbianischen Universidad de Antioquía kontert: „In der Diskussion um die Ur-Amerikaner schwingen ideologische Untertöne mit. Immer wieder haben die Verfechter des ,Clovis First‘-Modells den südamerikanischen Archäologen Dilettantismus unterstellt.” Aceituno hat sogar Verständnis dafür, daß seine Kollegen aus dem Norden manchmal geistig festgefahren sind: „Es gibt mittlerweile 34 Fundorte in Südamerika, die Clovis Konkurrenz machen könnten. Da kommt ein gewaltiger Arbeitsaufwand an Feldforschung und Analyse auf uns zu. Denken Sie an die Entfernungen, die Topografie, die fehlende Infrastruktur, die chaotischen Lebensumstände in Südamerika.” Aber auch für Nordamerikas Vorgeschichtler wird die Arbeit neuerdings komplizierter. Ein Gesetz zum Schutz von Grabstätten hat die Fronten zwischen Archäologen und Indianergemeinschaften in den USA verhärtet. Der „ Native American Graves Protection and Repatriation Act” von 1990 sieht vor, daß menschliche Reste an Amerikas Ureinwohner überführt werden müssen – wenn es ihre Ahnen sind. Für viele „ First Americans” – so verstehen sich nach wie vor die Indianer in den USA und Kanada – „sind Archäologen nichts als arrogante Spinner, die sich für Tote interessieren”, berichtet Joe Watkins vom Bureau of Indian Affairs. Wissenschaft versus Tradition: Im juristischen Streit um den „Kennewick-Mann” wird deutlich, daß die Rückführung von Resten der Urahnen schwer zu verwirklichen ist. 1996 stießen Bootsfahrer am Ufer des Columbia River im US-Bundesstaat Washington auf ein fossiles Skelett. Als die Radiokarbon-Analyse 10000 Jahre Alter ergab, beschlagnahmte die Armee den „Kennewick-Mann”, um ihn an die Behörden zu übergeben. Eine Koalition von Stammesangehörigen beansprucht jetzt, den Urahnen sittengemäß bestatten zu dürfen. Vielen Archäologen sträuben sich die Haare bei der Vorstellung, ein so einmaliges Fundstück zur Beerdigung freizugeben. Und die Konfusion nimmt noch zu: „Der ,Kennewick-Mann‘ weist keine Ähnlichkeit mit modernen Indianern auf”, gibt der Paläontologe James Chatters zu Protokoll. Solche Spitzfindigkeiten hat der Gesetzgeber nicht vorgesehen. Denn bisher galt ja in der Fachwelt: Alle modernen Natives sind Nachkommen einer einzigen Sippe – der „ Bering-Asiaten”. Eine Faustregel, die nicht mehr stimmt. Jetzt müssen die Gerichte entscheiden. Caramba! Chinesen?! „Archäologen entdecken in Mexiko einen buddhistischen Tempel aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.” Diese Meldung würde Prof. Gustavo Vargas Martínez vom Anthropologischen Institut ENAH in Mexico City nicht sonderlich überraschen. Denn seit langem verweist er auf Funde, die seiner Meinung nach vorkolumbianische Kontakte zwischen Chinesen und Uramerikanern belegen. Anfang des 16. Jahrhundert notierte der spanische Konquistador Francisco Vázquez de Coronado: „Die Einheimischen aus Südkalifornien sprechen von Handelsschiffen aus fernen Ländern, die früher hier eingelaufen seien.” Taucher der US-Marine fischten 1976 vor der kalifornischen Küste mehrere Steinanker aus dem Meer, die Historiker in die späte Han-Dynastie (25 bis 220 n. Chr.) datierten. Der Ursprung der Olmeken-Kultur (1200 bis 1000 v. Chr.) – Vorgänger der Mayas und Azteken – erhitzt seit Jahrzehnten die Gemüter. Ende 1999 beschimpften US-Historiker den chinesischen Dozenten Mike Xu als „Bedrohung für die Altamerikanistik”. Der junge Sinologe von der University of Central Oklahoma hat Schriftzeichen der Olmeken mit chinesischen Symbolen aus der Shang-Dynastie (1766 bis 1200 v. Chr.) verglichen – und frappierende Übereinstimmungen entdeckt. Selbst die Archäologen, die Xu als Fachfremdling abwatschten, kommen nicht umhin, die Ähnlichkeit zwischen beiden Zeichensystemen festzustellen. Fasziniert starrte auch Han Ping Chen von der China Social Science Academy auf olmekische Jade-Funde: „Manche dieser Inschriften würde in China sogar ein Erstkläßler verstehen.” Für Vargas paßt all dies ins Bild. Fünf Jahre verbrachte er in China, erlernte Sprache und Schrift. In der Staatlichen Bibliothek von Peking wälzte er verstaubte Reiseberichte und entzifferte die kreisrunden Erdkarten des antiken China. Dabei entdeckte er Indizien für eine China-Connection. So befindet sich in den Annalen der Herrscherfamilie Liang ein Reisebericht aus dem Jahr 520 n. Chr. in ein Land „jenseits der Alëuten”. „Fusang” taufte der buddhistische Mönch Hoei-Shin die fremde Gegend nach einer dort häufigen Baumart – anscheinend Redwood- oder Mammutbäume. Der abenteuerlustige Chinese berichtet von der Handfertigkeit der Einwohner: „Ihre Zeichen kritzeln sie auf Baumrinde.” Noch heute sind in Mexiko kunstvoll bemalte Blätter aus dem Rindenbast des Amatl-Baumes ein beliebtes Souvenir. Der 66jährige Vargas urteilt: „Fusang” könnte Kalifornien oder die Pazifikküste Nordmexikos gewesen sein.

Cletus Gregor Barié

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