Die Mini-Glühbirne besteht aus einem einzigen Molekül, eine Glasfaser bildet die Fassung: Wissenschaftler der Universität Konstanz haben die wahrscheinlich kleinste Lampe der Welt gebaut. Um den Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde ging es den Physikern aus der Arbeitsgruppe von Jürgen Mlynek dabei nicht. Sie benutzen die Lampe als Lichtquelle in einem Mikroskop, um besonders kleine Proben zu untersuchen. Wenn sie Laserstrahlung durch die Glasfaser schicken, wird das eingesetzte Molekül – Terrylen – angeregt und leuchtet. Normalerweise lassen sich mit Mikroskopen nur Strukturen sichtbar machen, die mindestens so groß sind wie die Wellenlänge des verwendeten Lichts. Doch mit einer sehr kleinen Lampe kann dieses Hindernis umgangen werden: Die winzige Glühbirne beleuchtet zwar nur einen Teil des untersuchten Objekts, der etwa so groß ist wie sie selbst. Aber wenn man viele Einzelmessungen durchführt, läßt sich daraus ohne weiteres ein vollständiges Bild zusammensetzen.
Rüdiger Vaas