Agrarwissenschaftler der Universität Bonn gehen neue Wege bei der Bekämpfung von Unkräutern auf Feldern und Äckern. Die Forscher um Roland Gerhards haben eine Hightech-Pflanzenschutzspritze entwickelt, die während der Fahrt übers Gelände verschiedene Unkräuter identifiziert und dann das passende Herbizid versprüht. Herzstück des Geräts sind drei Digitalkameras, die während der Fahrt den Ackerboden fotografieren. Die Bilder werden an zwei Computer geschickt, die die Konturen der aufgenommenen Pflanzen mit Musterpflanzen in einer Datenbank vergleichen. Handelt es sich um Unkräuter, erkennen die Rechner die Arten und wählen aus drei Pflanzenschutzmitteln das Passende in der richtigen Menge aus. Bisher sprühen Landwirte einen Mix aus Herbiziden auf ihre Felder, da es kein Mittel gibt, das gegen sämtliche Unkrautarten hilft. Mit der neuen Spritze, deren Entwicklung unter anderem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wurde, ließe sich laut Gerhards mehr als die Hälfte der derzeit üblichen Menge Pflanzenschutzmittel einsparen.
Hans Groth