Der japanische Wissenschaftler Shuji Nakamura erhält in diesem Jahr den Millennium-Technologiepreis – die mit einer Million Dollar Preisgeld weltweit am höchsten dotierte Auszeichnung in der Technologieforschung. Die Jury ehrt damit die Verdienste Nakamuras bei der Entwicklung von blauen Leuchtdioden (LEDs) und Laserdioden. Er legte in den Neunzigerjahren als Forscher bei dem kleinen japanischen Elektronikunternehmen Nichia die Grundlagen für diese neuartige, auf Halbleiter-Materialien basierende Lichtquelle, die nach Ansicht des Preisausschuss-Vorsitzenden Pekka Tarjanne „mit der von Thomas Edison erfundenen Glühbirne vergleichbar“ ist (bild der wissenschaft 6/2006, „Danke auf Japanisch“). Mit LEDs, hebt Tarjanne in der Begründung für die Auszeichnung Nakamuras hervor, steht nicht nur eine Lichtquelle für diverse Formen der Beleuchtung zur Verfügung, die sehr energiesparend ist – LEDs eignen sich auch für den Betrieb mit Solarstrom und lassen sich daher selbst in abgelegenen Gebieten in Entwicklungsländern einsetzen. Da sie ultraviolettes Licht erzeugen können, das Bakterien effizient abtötet, sind Leuchtdioden außerdem zum Sterilisieren von Trinkwasser geeignet. Mithilfe von blauen Laserdioden lassen sich auf DVDs deutlich mehr Daten als bisher speichern. „Nakamura ist ein Musterbeispiel für Ausdauer und Unnachgiebigkeit in der Forschung“, urteilt Pekka Tarjanne. „Er hat jahrzehntelang zielstrebig gearbeitet, und selbst größte Schwierigkeiten konnten ihn nicht daran hindern, etwas zu erreichen, was andere Wissenschaftler für nahezu unmöglich hielten.“
Der vom finnischen Staat sowie von mehreren finnischen Unternehmen und Organisationen finanzierte Millennium-Technologiepreis wird alle zwei Jahre für eine „die Lebensqualität der Menschen erheblich verbessernde technologische Innovation“ verliehen. Nakamura ist der zweite Preisträger. Das erste Mal ging die Auszeichnung 2004 an Tim Berners-Lee, der als Erfinder des World Wide Web gilt.