Schon im ersten Lebensjahr eines Babys läßt sich feststellen, ob es schwerhörig oder gehörlos ist. Möglich macht das ein neues Computerprogramm, das an der Medizinischen Hochschule Hannover entwickelt wurde. Bislang ließ sich eine Hörstörung erst herausfinden, wenn ein Kind mit 12 bis 18 Monaten noch keine Wörter plapperte.
Gehörgeschädigte Kleinkinder können sich selbst nicht hören. Daher schreien sie anders als gesunde Babys: überwiegend im tiefen Frequenzbereich und vergleichsweise monoton. Diese Unterschiede lassen sich mit Computerhilfe durch eine Analyse der Lautstärken und Frequenzen recht gut nachweisen. Im einem Test mit 42 Säuglingen, von denen die Hälfte schwerhörig war, fiel die Diagnose bei vier von fünf Kindern richtig aus. Je früher Hörprobleme erkannt werden, desto größer ist die Aussicht, daß eine Behandlung Erfolg hat.
Robert Thielicke