Bei der Erforschung des Restless-Legs-Syndroms (RLS) sind Wissenschaftler um Juliane Winkelmann vom Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München einen wichtigen Schritt vorangekommen. Das internationale Team identifizierte genetische Varianten, die die Unruhe in den Beinen auslösen.
Beim RLS klagen die Patienten über ein vorwiegend nachts auftretendes Reißen und Stechen in den Waden, wenn die Beine ruhen. Viele sind gezwungen, aufzustehen und umherzulaufen. In der Folge leiden sie unter Schlafstörungen und Tagesmüdigkeit. Die Symptome nehmen mit dem Alter zu. Allein in Deutschland sind acht Millionen Menschen von der Krankheit betroffen. Doch bisher wusste man nur wenig über die Ursachen des RLS.
Als die Forscher jetzt das Genom von 401 RLS-Patienten mit dem von 1644 gesunden Kontrollpersonen verglichen, fanden sie drei Regionen auf den Chromosomen 2p, 6p und 15q, deren Veränderung zu einem 50 Prozent höheren Risiko führen kann, an RLS zu erkranken. In diesen Regionen liegen sogenannte Entwicklungskontroll-Gene, die unter anderem die Ausbildung der Extremitäten und des Nervensystems regeln. Wie diese Gene genau an der Entstehung von RLS beteiligt sind, muss allerdings noch genauer untersucht werden. Die Wissenschaftler können aufgrund ihrer Ergebnisse jedoch gezielt nach den molekularen Ursachen der Erkrankung forschen.